Ärzte verordnen deutlich weniger
(Düsseldorf) - Die Ärzte in Nordrhein haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 1,5 Millionen Rezepte weniger ausgestellt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang um rund drei Prozent. Diese Zahlen nannte jetzt der Apothekerverband Nordrhein in Düsseldorf. Trotz der gesunkenen Zahl an Rezepten stiegen die Ausgaben für Arzneimittel (Verordnungsumsatz) um 3,1 Prozent, das entspricht rund 105 Millionen Mark.
Hauptursachen für die geringere Rezeptzahl seien neben der in diesem Jahr weitgehend ausgebliebenen Grippewelle die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen. Mit besonderer Besorgnis sehen die Apotheker, dass das von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung initiierte "Aktionsprogramm 2000" im September bereits erste Wirkung zeigte: Im Vergleich zum August sank der durchschnittliche Bruttowert je Rezept um 2,3 Prozent. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein: "Jetzt ist es wichtig, die drohende Rationierung von Arzneimitteln zu stoppen, um eine Unterversorgung der Bevölkerung mit Medikamenten zu vermeiden." Hier stehe die Gesundheitspolitik in der Verantwortung, den unerträglichen Rationierungsdruck von den Ärzten zu nehmen. Schon jetzt sei absehbar, dass die zu niedrig bemessenen Budgetvorgaben bis zum Jahresende überschritten werden müssten, um eine ordnungsgemäße Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, so Preis.
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