Ältere Pkw-Fahrer: weniger Unfälle, aber besonders gefährdet
(Bonn) - Autofahrer über 65 verursachen im Vergleich zu allen jüngeren Fahrern nur selten Unfälle mit Personenschaden. Besonders bei Deutschlands häufigster Unfallursache, der nicht angepassten Geschwindigkeit, im Jahr 2002 Grund für etwa 20 Prozent aller Unfälle schneiden die älteren Autofahrer am besten ab. So verursachten 91.665 der 18- bis 25-Jährigen im Jahr 2002 einen Unfall. Hiervon waren 28 Prozent auf unangemessenes Tempo zurückzuführen. Im selben Jahr gingen nur 9,8 Prozent der von 65- bis 75-jährigen Fahrern verursachten Unfälle auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurück. Ältere Fahrer verursachen dagegen vor allem Unfälle durch Missachten der Vorfahrt oder durch Fehler beim Abbiegen.
Allgemein sind ältere Menschen im Straßenverkehr aber trotzdem gefährdet. Denn die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Körpers sinkt mit dem Alter. Damit steigt das Risiko bei einem Unfall schwer oder gar tödlich verletzt zu werden.
Körperlich bedingt sind auch die typischen Probleme der älteren Autofahrer. Im Alter kommt es zu Leistungsveränderungen, die meist unbemerkt und fließend eintreten. So verfügt bereits ein 60-Jähriger im Schnitt nur noch über drei Viertel der Sehschärfe eines 20-Jährigen. Dadurch kann er Entfernungen deutlich schlechter einschätzen als ein junger Führerschein-Neuling. Auch die für das Autofahren bedeutende Informations- und Reaktionsverarbeitung ist bei älteren Menschen deutlich langsamer als bei jungen.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) bietet älteren Menschen mit seinem Programm Ältere aktive Kraftfahrer daher kostenlos die Möglichkeit, altersbedingte Leistungsveränderungen zu analysieren und Kompensationsstrategien zu entwickeln. Die Idee: Nur wer seine Stärken und Schwächen kennt, kann aktiv zu seiner eigenen Sicherheit beitragen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53225 Bonn
Telefon: 0228/400010, Telefax: 0228/4000167
Ansprechpartner:
Bernd Kulow
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