Ältere Erwerbslose besser fördern statt in Armut schicken
(Berlin) - "Die steigende Anzahl älterer Erwerbsloser verdeutlicht eine gravierende Fehlentwicklung, die zu weiterer Altersarmut führt." Das sagte der Präsident der Volkssolidarität, Prof. Gunnar Winkler, am Freitag zu Veröffentlichungen über einen Anstieg der Zahl der über 55-jährigen Erwerbslosen seit 2008 um 27 Prozent. Diese würden nicht vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren. "Das Ergebnis ist, dass das 'Hartz IV'-Risiko für Ältere seit geraumer Zeit wächst." Die Volkssolidarität fordere deshalb, die Förderung älterer Erwerbsloser deutlich zu verbessern, die Altersdiskriminierung in weiten Teilen der Wirtschaft zu beenden sowie die Rente mit 67 zu stoppen, so der Verbandspräsident.
Er sagte weiter: "Wer mit Mitte 40 oder Anfang 50 erwerbslos wird, hat es in der Regel schwer, wieder einen sicheren Job im ersten Arbeitsmarkt zu finden. Für viele, die noch älter sind, ist die Lage oft hoffnungslos. Da die Förderung im Bereich der Arbeitsmarktpolitik systematisch zurückgefahren wurde, sind die Aussichten selbst für viele gut qualifizierte Erwerbslose schlecht.
Und dies, obwohl sich der Fachkräftemangel angeblich überall verschärft. Dabei ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter den älteren Arbeitssuchenden mit 47 Prozent überdurchschnittlich hoch. Durch die Anhebung der Altersgrenzen und das Auslaufen der Altersrente für Frauen steigt für sie das Risiko, noch vor Erreichen der Regelaltersrente in Hartz IV abzurutschen. Hier muss gegengesteuert werden."
Winkler forderte wirksame Maßnahmen, um die Arbeitslosigkeit Älterer abzubauen. "Selbst die Bundesagentur für Arbeit räumt ein, dass weder Ein-Euro-Jobs noch Bürgerarbeit viel gebracht haben. Daraus müssen endlich Konsequenzen gezogen werden. Wir brauchen mehr Anstrengungen für die Vermittlung Älterer in eine existenzsichernde versicherungspflichtige Beschäftigung statt in prekäre Jobs.
Dort, wo überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquoten zu verzeichnen sind, muss gemeinwohlorientierte Beschäftigung einen sozial abgesicherten Übergang in die Rente unterstützen. Solange hier nichts passiert, fordert die Volkssolidarität eine Aussetzung bei der Rente mit 67."
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