Pressemitteilung |

ADFC fordert Nationalen Radverkehrsplan

(Bremen) - Am 24. Januar 2001 findet im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages eine öffentliche Anhörung über Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs statt. Damit verbindet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die Hoffnung, auf Bundesebene Rückenstärkung für einen Nationalen Radverkehrsplan zu erhalten.

Für ADFC-Bundesvorsitzenden Wolfgang Große liegen die Vorteile eines Nationalen Radverkehrsplans auf der Hand: „Rad fahren wird sicherer und schafft im Dienstleistungssektor neue Arbeitsplätze.“ Darüber hinaus sinken durch mehr Fahrradnutzung langfristig auch die Kosten im Gesundheitswesen, da Bewegungsmangel - die Hauptursache vieler Gesundheitsprobleme - beseitigt wird. Bis zu 60 Prozent aller Kinder in Deutschland haben Haltungsprobleme, 40 Prozent Probleme mit der Körperkoordination und 35 Prozent Übergewicht. Große: „Eine gezielte Radverkehrsförderung könnte innerhalb von acht Jahren den Radverkehrsanteil auf mehr als 25 Prozent steigern und damit erheblich zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit beitragen.“ Derzeit liegt der Radverkehrsanteil in Deutschland bei etwa zwölf Prozent.

Auch die Umwelt gewinnt durch einen Nationalen Radverkehrsplan: Mehr Fahrradverkehr bedeutet mehr Mobilität ohne Treibhauseffekt, ohne Luftschadstoffe, ohne Lärm bei geringerem Flächenbedarf. Bei einer Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 25 Prozent könnten bis zu vier Millionen Tonnen CO eingespart werden. Das wiederum bringt finanzielle Vorteile: Das Umweltbundesamt beziffert die Einsparungschancen durch vermeidbare Umweltkosten bis 2010 auf bis zu sieben Milliarden DM.

Angesichts dieser Chancen sind die vom ADFC geforderten 1,5 Milliarden DM pro Jahr ein maßvoller Beitrag. Der Plan erfordert die Umschichtung und Verwendung unterschiedlichster vorhandener Haushaltsmittel für den Radverkehr, die jährlich neu oder anders einzusetzen sind. Bei kommunalen und Landesverkehrshaushalten sind jährlich drei Prozent für den Radverkehr einzufordern.

Ein Nationaler Radverkehrsplan bedeutet auch politische Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Neben Mobilität, Transport und Verkehr müssten auch viele andere Politikfelder wie Wirtschaft, Raumordnung, Umwelt, Energie, Gesundheit und Tourismus in die Radverkehrspolitik einbezogen werden, so der ADFC. Deshalb sei es besonders wichtig, dass die Bundesregierung eine Koordinierungsstelle einrichte, an der Länder, Städte, Kommunen, aber auch Fahrradindustrie und Verbände beteiligt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesverband Bettina Cibulski Grünenstr. 8-9 28199 Bremen Telefon: 0421/3462915 Telefax: 0421/3462950

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