Pressemitteilung | k.A.

ADAC schröpft behinderte Autofahrer

(Berlin) – Der Sozialverband Deutschland hat dem ADAC vorgeworfen, seine Finanzen offenbar auf dem Rücken sozial benachteiligter Gruppen sanieren zu wollen.

Es könne nicht angehen, dass der weltweit größte und reichste Automobilclub immer wieder Preistreiberei zu Lasten der Autofahrer anprangere, sich selber aber genauso verhalte, kritisierte der SoVD. Ausgerechnet behinderten Mitgliedern, Auszubildenden, Zivil- und Wehrdienstleistenden erhöhe der ADAC in diesen Tagen den ermäßigten Beitrag (37 DM, entsprechend 50% Rabatt) um fünfzig Prozent (!) auf 55,50 DM. Der ADAC sollte seine Beitragsgestaltung für behinderte und junge Autofahrer in Ausbildung oder Wehrdienst korrigieren, fordert der SoVD. Behinderte Menschen seien stärker als andere auf das Auto angewiesen und müssten dabei schon jetzt erhebliche Zusatzkosten in Kauf nehmen.

Die Protestschreiben empörter SoVD-Mitglieder häuften sich bereits, schrieben die SoVD-Präsidiumsmitglieder, Marianne Otte und Brigitte Pathe an ADAC-Präsident Peter Meyer. Wenn der ADAC die 50prozentige Beitragserhöhung mit „allgemein gestiegenen Kosten“ begründe, dann sei das eine Irreführung. So stark seien die Kosten in den vergangenen neun Jahren ohne Beitragsanhebung nicht annähernd in die Höhe geschnellt. Völlig unglaubwürdig sei, dass nur mit der Beitragsanhebung für behinderte und junge Mitglieder “der gewohnt professionelle ADAC-Service für die kommenden Jahre garantiert“ werde, wie es im ADAC-Begleitschreiben heiße.

Der SoVD hielt dem ADAC zudem „unseriöse Werbemethoden“ vor. Denn während Tausenden von behinderten ADAC-Mitgliedern die Beitragserhöhungen ins Haus flatterten, werbe der ADAC unter dem Motto „ADAC-Sommer 2001“ immer noch um neue behinderte Mitglieder zum alten Jahresbeitrag von 37 DM.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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