Ackerbauverbot in Überschwemmungsgebieten völlig überzogen
(Mainz) - Für absolut nicht nachvollziehbar hält Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, den von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgelegten Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des vorbeugenden Hochwasserschutzes.
Dieser sieht den Verbot des Ackerbaus in festgesetzten Überschwemmungsgebieten ab dem Jahr 2013 vor. Der Vorschlag, auf Flächen, die statistisch gesehen einmal pro Jahrhundert überschwemmt werden, nur noch eine Grünlandnutzung zuzulassen zeige, wie weit Trittin von jeder Realität entfernt sei, so Schindler.
Dies sei um so weniger nachvollziehbar, da auf Äckern wegen niedrigerer Abflusswerte mehr Regen versickern könne als auf mageren und extensiv genutztem Grünland. In Rheinhessen und der Pfalz würden in der nächsten Zeit ohnehin durch die geplanten Polder erhebliche Flächen verloren gehen. Ein Ackerbauverbot hätte für die Bauern zusätzliche gravierende wirtschaftliche Auswirkungen mit starken Ertrags- und Vermögensverlusten, so der Bauernpräsident.
Anstatt mit immer neuen ordnungsrechtlichen Vorgaben die Landwirtschaft zu reglementieren, setzt Schindler freiwillig auf Agrarprogramme. Der steigende Zuspruch zur Mulchsaat zeige zudem, dass die Bauern neuen Produktionsmethoden aufgeschlossen gegenüber stünden. Schindler forderte Bundesumweltminister Trittin auf, das Ackerbauverbot aus dem Entwurf des Gesetzes zu streichen, um nicht den Fortbestand vieler Betriebe aufs Spiel zu setzen, die zum Teil einen hohen Anteil ihrer Flächen in Überschwemmungsgebieten bewirtschaften.
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