Abwärtstrend bei den Energiepreisen im Oktober vorerst gestoppt
(München) - „Die Energiekosten für unsere Unternehmen verharren auf einem zu hohen Niveau. Bedauerlicherweise hat sich der Abwärtstrend aus dem Sommer im Herbst nicht weiter fortgesetzt. Im Gegenteil: Der vbw Energiepreisindex verzeichnete im Oktober gegenüber dem Vormonat einen Zuwachs um 2,0 Prozent auf 120,3 Punkte“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und ergänzt: „Die hohe Belastung durch die Energiekosten zeigt sich vor allem im langfristigen Vergleich: Die Preise für Energie für die bayerische Wirtschaft lagen dem vbw Energiepreisindex zufolge im Oktober 2024 – verglichen mit dem Jahresdurchschnitt von 2019 – um ganze 40 Prozent höher. Ein fataler Standortnachteil, der uns den so dringend benötigten Befreiungsschlag raus aus der Konjunktur- und Strukturkrise deutlich erschwert.“
Beim Blick auf die einzelnen Energieträger zeigt sich, dass die Aufwärtsbewegung aus verschiedenen Richtungen angetrieben wurde. „Beim Index für Primärenergie sehen wir einen Anstieg um 2,8 Prozent auf 117,2 Punkte. Das ist ein Plus von satten 46,7 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Zwar gab es bei der in Deutschland erzeugten Braunkohle sowie beim heimischen Erdöl im Oktober gegenüber September ein Minus von 1,3 Prozent bzw. 7,9 Prozent, gleichzeitig stiegen die Einfuhrpreise für Erdöl, Steinkohle und Erdgas zwischen 2,2 und 3,8 Prozent. Auch der Index für Sekundärenergie verzeichnete einen Zuwachs um 1,3 Prozent auf 123,3 Punkte. Dies lag vor allem an gestiegenen Erzeugerpreisen für leichtes Heizöl und Diesel um 4,9 Prozent bzw. 2,1 Prozent“, erläutert Brossardt.
Die nächste Bundesregierung muss die nachhaltige Senkung der zu hohen Energiekosten aus Sicht der vbw an die erste Stelle setzen. „Unsere Unternehmen leiden weiterhin unter den hohen Belastungen durch die teuren Energiepreise. Eine zügige Entlastung der Industrie – angefangen bei den Energiepreisen – ist daher dringend geboten. Anderenfalls droht eine weitere Beschleunigung der bereits zügig voranschreitenden Deindustrialisierung. Wichtig bleibt für uns: Es braucht eine dauerhafte Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau, Netzkostenzuschüsse und einen Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen – zumindest in der Übergangsphase. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien und Netze müssen wir deutlich schneller werden. Fakt ist: Wir müssen unseren Standort von innen stärken, um im globalen Wettbewerb nach außen zu bestehen“, so Brossardt abschließend.
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