Absurde Renditeerwartungen nicht importieren: Arzneimittel-Importeure kritisieren US-Vorstoß für höhere Pharmapreise
(Merzig) - Es darf nicht zugelassen werden, dass die USA ihr überzogenes Arzneimittelpreisniveau nach Deutschland bzw. nach Europa exportieren. So die Position des Verbandes der Arzneimittelimporteure Deutschlands (VAD). Hintergrund ist die indirekte Aufforderung des Chefs der US-Zulassungsbehörde FDA, Mark McClellan, die Pharmapreise in Deutschland zu erhöhen (Handelsblatt vom 07.10.2003).
Jeder weiß, dass die hohen Arzneimittelkosten für Bürger und Sozialsysteme in den USA zu einem ernsten Problem geworden sind. Es mehren sich die politischen Initiativen, hierfür eine Lösung zu finden - auch durch Zulassung von Importarzneimitteln. Allerdings darf der Ausgleich für Preissenkungen nicht in Deutschland oder in Europa gesucht werden. Denn nimmt man das - laut Verband Forschender Arzneimittelhersteller - doppelt so hohe US-Preisniveau als Maßstab, würden sich die Ausgaben der GKV für Arzneimittel von derzeit 23,4 Mrd. Euro auf 32,6 Mrd. Euro erhöhen. Das bedeutet eine Steigerung von 46 Prozent. Insgesamt ist die Forderung des FDA-Chefs völlig unverständlich, steht aber im Einklang mit zahlreichen Äußerungen US-amerikanischer Pharmamanager.
Die Pharmaunternehmen weisen Traumgewinne aus: 14,6 Prozent nach Steuern (bezogen auf die VFA-Mitgliedsfirmen). Zum Vergleich: die nächst hohe Gewinnmarge, die der Mineralölindustrie, beläuft sich auf 4,7 Prozent. Welchen Grund also sollte es geben, dass die deutsche Sozialversicherung diese absurde Renditeerwartung einiger Unternehmen stützt? Die Firmen des VAD stehen für vernünftige Arzneimittelpreise. Diese können nur durch echten Wettbewerb erreicht werden, zu dem der Import von Arzneimitteln einen wirkungsvollen Beitrag leistet.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands e.V.
Im Holzhau 8, 66663 Merzig
Telefon: 06861/9001301, Telefax: 06861/9001303
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Arzneimittel-Importeure schließen Mitglieder aus / Mitglieder des Verbandes der Arzneimittel-Importeure gehen geschlossen in den Gesundheitsreformprozess
- Neuer Rahmenvertrag senkt Importquote für Medikamente auf 5 Prozent / 10 Prozent Ersparnis eingefordert / Arzneimittelimporteure fordern Vereinfachung
- Mangels Beweise: Keine wesentliche Änderung für Importarzneimittel durch EuGH-Entscheid