Pressemitteilung |

Abscheu über Erwägungen zur "Todespille"

(Bonn) - "Die neue Gesellschaft - jung, gesund und zynisch gewissenlos!" Mit Abscheu und Empörung kommentierte Dr. med. Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender des Hartmannbundes, die jetzt bekannt gewordenen Überlegungen der niederländischen Gesundheitsministerin, Selbsttötungspillen für lebensmüde Alte zulassen zu wollen.

"Nachdem vor wenigen Tagen mit der endgültigen gesetzlichen Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden der ethische Dammbruch vollzogen wurde, ergießt sich nun der ganze Unrat von menschlicher Überheblichkeit über das von Humanität und Würde geprägte europäische Menschenbild", erklärte Dr. Thomas, der zugleich mit großem Nachdruck erneut "politisches Zusammenwirken auf europäischer Ebene" einfordert: Den Weg zur "bereinigten Gesellschaft" dürfe es nicht geben, Europa insgesamt sei gefordert.

Lebensmüde alte Menschen seien ebenso wie unheilbar kranke Menschen kein Abfallprodukt der Gesellschaft, sondern deren integraler Bestandteil, dem die ganze Zuwendung und Fürsorge zu gelten habe: "Was hier als vermeintliche Liberalisierung daherkommt, ist nichts weiter als die abstoßende Verrohung elementarster Anforderungen der Mitmenschlichkeit, der Mensch verkommt zur Verfügungsmasse derer, die sich Entscheidungen über Wert oder Unwert menschlichen Lebens anmaßen."

Der Hartmannbund-Vorsitzende verwies darauf, daß in den Niederlanden das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag in Umsetzung der Menschenrechte schreckliche Kriegsverbrechen während des Balkankrieges ahnde: "Wo aber bleibt die politische oder juristische Institution, die unter der gleichen Umsetzung der gleichen Menschenrechte aktive Sterbehilfe und Todespille verurteilt?"

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund Verband der Ärzte Deutschlands e.V. Godesberger Allee 54 53175 Bonn Telefon: 0228/81040 Telefax: 0228/81041 55

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