Abschaffung der KVen führt ins Chaos
(Köln) - Als gesundheitspolitische Traumtänzer hat der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Maximilian Zollner, die so genannten Sachverständigen und Experten bezeichnet, die glauben, durch eine Zerschlagung der Kassenärztlichen Vereinigungen die Probleme des Gesundheitswesens lösen zu können. Das Gegenteil werde der Fall sein. Eine dramatische Verschlechterung der ambulanten ärztlichen Versorgung der Bevölkerung sei die Folge mit chaotischen Zuständen, wenn dem bereits jetzt schon schwerfälligen Monopolisten Krankenkasse auch noch der Sicherstellungsauftrag für die ambulante ärztliche Versorgung übertragen würde. Diesen Sicherstellungsauftrag würden die Vertragsärzte auf keinen Fall freiwillig zur Disposition stellen, weil er für sie auch zum Wohl ihrer Patienten verteidigungswürdig sei.
Dr. Zollner wies darauf hin, dass zurzeit knapp 400 verschiedene gesetzliche Krankenkassen in der Bundesrepublik existierten, die untereinander im Wettbewerb stünden. Diese müssten dann z.B. eine flächendeckende ambulante Versorgung gewährleisten und die Notdienstplanung durchführen, wie dies seit Jahrzehnten von den Kassenärztlichen Vereinigungen geleistet werde, und zwar aus dem erwirtschafteten Honorar der Kassenärzte. Die enormen Verwaltungskosten für diese neuen Aufgaben müssten zusätzlich von den Krankenkassen übernommen werden und ihre jetzt schon immens hohen Verwaltungskosten, die zu Recht kritisiert würden, stiegen dann nochmals um einen erheblichen Anteil. Ganz abgesehen davon, ob die Krankenkassen wirklich in der Lage wären, diese verantwortungsvollen und für die Bevölkerung lebensentscheidenden Voraussetzungen für eine ausreichende und zweckmäßige ambulante ärztliche Versorgung zu übernehmen, würden die Kosten weiter in die Höhe getrieben anstatt minimiert.
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