Pressemitteilung | BDBe - Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e.V.

Absatz von Bioethanol in Benzin steigt - Heimische Bioethanolherstellung rückläufig

(Berlin) - Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) hat die Marktdaten 2023 für die Produktion und den Verbrauch von zertifiziert nachhaltigem Bioethanol in Deutschland veröffentlicht. Die heimische Bioethanolherstellung betrug im Jahr 2023 670.585 Tonnen, demnach nahm die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sechs Prozent ab. Die positive Vorjahrestendenz beim Absatz von Super E10 hielt auch 2023 an.

In einem sich belebenden Kraftstoffmarkt, in dem mit 17,4 Millionen Tonnen über drei Prozent mehr Benzin abgesetzt wurde als im Vorjahr, stieg auch die Beimischung von Bioethanol zu den Benzinsorten Super Plus und Super (E5) auf 6,8 Vol.-Prozent (2022: 6,7 Vol.-Prozent) an. Der Verbrauch von Bioethanol, das den Benzinsorten Super E10, Super Plus und Super (E5) beigemischt bzw. zur Herstellung von Ethyl-teritär-butylether (ETBE) verwendet wurde, erhöhte sich deutlich um fast fünf Prozent auf knapp 1,25 Millionen Tonnen (2022: 1,19 Millionen Tonnen).

Auch der Marktanteil der Benzinsorte Super E10 am Benzinabsatz wuchs 2023 weiter an: von 23,7 Prozent im Jahr 2022 auf nahezu 26 Prozent. Die absolute Absatzmenge von Super E10 betrug hier 4,5 Mio. Tonnen, im Vorjahr waren es noch 4,0 Mio. Tonnen. Super (E5) erreichte mit 12,0 Millionen Tonnen in 2023 einen Marktanteil von 69 Prozent. Im Vorjahr entsprachen die abgesetzten 12,1 Millionen Tonnen Super (E5) einem Marktanteil von fast 72 Prozent. Super Plus lag im vergangenen Jahr mit 5,0 Prozent Marktanteil und abgesetzten knapp 880.00 Tonnen über dem Niveau von 2022 (4,5 Prozent Marktanteil bei fast 759.000 Tonnen Absatz).

Die deutsche Produktion von Bioethanol war im Jahr 2023 rückläufig und verringerte sich, mit einer Erzeugung von 670.585 Tonnen, um mehr als sechs Prozentgegenüber dem Vorjahr.

Insbesondere die Herstellung von Bioethanol auf Basis von Zuckerrübenstoffen ging gegenüber dem Jahr 2022 deutlich um 30,7 Prozent zurück, auch die Bioethanolherstellung aus Futtergetreide sank leicht um 3,5 Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2023 in den heimischen Bioraffinerien 550.000 Tonnen Zuckerrüben und rund 2,6 Millionen Tonnen Futtergetreide zu nachhaltig zertifiziertem Bioethanol und weiteren Koppelprodukten wie gentechnikfreien Proteinfuttermitteln, biogenem CO2 oder organischen Düngemitteln und Biogas verarbeitet. Das erzeugte Bioethanol wird als nachhaltiger und nicht fossiler Grundstoff auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verwendet, beispielsweise zur Herstellung von nachhaltigem Kunststoff, Desinfektionsmitteln oder Kosmetika. Lebensmittel- und Getränkewirtschaft sind ebenfalls wichtige Abnehmer der Bioethanolproduzenten.

In Deutschland sorgt die bis zum Jahr 2030 weiter stufenweise ansteigende Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote), die Anfang 2024 von 8 auf 9,25 Prozent anstieg und vom kommenden Jahr an mindestens 10,5 Prozent beträgt, aller Voraussicht nach auch in diesem Jahr für eine stabile Absatzentwicklungen bei erneuerbaren Kraftstoffbestandteilen und somit auch bei Bioethanol.

Quelle und Kontaktadresse:
BDBe - Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e.V. Christine Kroke, Pressesprecherin Reinhardtstr. 16, 10117 Berlin Telefon: (030) 301 29 53-0, Fax: (030) 301 29 53-10

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