Pressemitteilung |

Absage an Basissicherung in der GKV

(Bonn) - Vor einer gefährlichen Entwicklung im Gesundheitswesen warnt der Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund. "In der gesundheitspolitischen Diskussion wird derzeit immer wieder die Forderung nach einer Differenzierung in Grund- und Wahlleistungen oder Reduzierung der gesetzlichen Krankenversicherung auf eine Basissicherung laut. Faktisch würde das die Einführung einer Zweiklassen-Medizin und eine empfindliche Schwächung des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung bedeuten", kritisiert Marianne Otte, Vizepräsidentin und gesundheitspolitische Sprecherin des Verbandes.

"Finanzschwachen Versicherten bliebe damit die optimale medizinische Versorgung verschlossen, sie könnten sich nur die Basissicherung leisten", so Otte. Auf lange Sicht käme das die Volkswirtschaft teuer zu stehen, weil sie durch einen höheren Krankenstand und die daraus resultierenden Folgekosten belastet werde. Unabhängig davon müsse, so Otte weiter, jeder einen Anspruch auf Schutz und Erhaltung der Gesundheit sowie bestmögliche Rehabilitation haben.

Weiterer Kritikpunkt: "Ein Zurückfahren der GKV auf eine reine Basissicherung macht sie für freiwillig Versicherte unattraktiv. Viele würden die GKV zu Gunsten der privaten Krankenversicherung verlassen, wodurch die finanziellen Grundlagen des Systems erheblich beschnitten würden", warnt Otte.

Sie plädiert dafür, die im System vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven auszuschöpfen, statt immer nur über Leistungskürzungen zu diskutieren. Otte begrüßt die Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer, die so genannte Positivliste wie geplant umzusetzen. Wichtig seien auch mehr Transparenz im Leistungs- und Abrechnungsgeschehen und eine Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung, so der Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Reichsbund e.V. Beethovenallee 56-58, 53173 Bonn Telefon: 0228/95640 Telefax: 0228/9564311

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