Pressemitteilung | Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein

Abrechnungsbetrug Einzelner belastet Allgemeinheit

(Bad Segeberg) - "Solche Betrügereien sind besonders schlimm, weil sie Ärzte in ein schlechtes Licht stellen, die das Verhältnis zwischen Arzt und Patient schützen wollen." So reagierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH), Dr. Klaus Bittmann, auf einen Bericht des Hamburger Magazins Panorama vom 16. Januar über die kriminellen Betrügereien eines niedersächsischen Arztes. Dem Mediziner wird vorgeworfen, Daten von bereits verstorbenen Patienten zur Abrechnung benutzt zu haben.

Bittmann weist allerdings auch daraufhin, dass die KVen ihre Fahndungen nach betrügerischen Abrechnungen schon seit längerem intensiviert haben. "Die KVSH ist eine der ersten gewesen, die eine verschärfte Verfahrensordnung für Plausibilitätsprüfungen mit Unterstützung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) eingeführt hat. Diese Initiative ging von uns aus und nicht von den Krankenkassen." Bittmann reagiert damit auf die Ankündigung der AOK Schleswig-Holstein, alle Versichertendaten genauer unter die Lupe zu nehmen.

In dem TV-Beitrag wurde auch über eine Software berichtet, die dem beschuldigten Mediziner die gesetzeswidrige Speicherung von Patientendaten ermöglicht haben soll. Dazu Bittmann: "Wir haben in Zusammenarbeit mit der KBV Ende letzten Jahres den Hinweis an unsere Ärzte gegeben, dass sie diese Software aus gerade diesen Gründen nicht verwenden sollen. Das kann jeder auf unserer homepage nachlesen." Bittmann verweist darauf, dass die Software Zemo ab 1. Juli nicht mehr verwendet werden darf und erinnert außerdem an ein KBV-Seminar über Plausibilitätsprüfungen, das in den nächsten Wochen unter der Leitung des Geschäftsführers der KVSH stattfinden wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein Bismarckallee 1-3 23795 Bad Segeberg Telefon: 04551/8830 Telefax: 04551/883209

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