Pressemitteilung | k.A.

Abrechnungsbetrug bei Arztrechnungen / DGVP setzt auf Patientensouveränität auch als Mittel effektiver Kontrolle

(Heppenheim) - "Ein dramatisches Szenario möglicher Kontrollen und Strafen haben sich die Krankenkassen gegen Abrechnungsbetrug von Ärzten ausgedacht. Die beste Kontrolle - Rechnungskontrolle durch den Patienten selbst - haben sie wieder einmal vergessen". Mit diesen Worten kritisierte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP), Ekkehard Bahlo, die Kassenvorschläge, Abrechnungsbetrug bei Ärzten einzudämmen als unzulänglich. Nach Einschätzungen der Kassen sind bis zu 20 Prozent der Arztrechnungen fehlerhaft, der Schaden soll bei mehr als einer Milliarde Mark liegen.

Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten fordert, dass die Patienten selbst eine Abrechnung der ärztlichen Leistungen erhalten, weil sie damit als direkt Betroffene am besten kontrollieren können, ob die aufgeführten Leistungen auch erbracht wurden. Beispielhaft werde dies derzeit von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen erprobt. In deren Modellversuch erhält der Patient auf Wunsch eine Aufstellung der Leistungen und der dafür zu erwartenden Kosten.

"Der Modellversuch zeigt, dass es durchaus möglich ist, den Patienten mit einer nachvollziehbaren Rechnung zu versorgen", stellte Bahlo fest. "Dies verhindert nicht nur tausendfachen Betrug, sondern gehört auch zur Patientensouveränität!"
Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten wendet sich gegen Forderungen wie sie jetzt der Bundesvorstand der Innungskrankenkassen erhob. Danach sollen Kassen alle Abrechnungsdaten bekommen, um die Abrechnungen zu prüfen.

"Hier wird der Abrechnungsbetrug als Mittel genutzt, den gläsernen Patienten einzuführen", kritisierte Bahlo. "Die notwendige Bekämpfung von Abrechnungsbetrug im Interesse aller Beitragszahler verkommt zum Machtspielchen zwischen Kassen und Ärztevereinigungen".

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) Postfach 12 41 64630 Heppenheim Telefon: 06252/910744 Telefax: 06252/910745

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