Pressemitteilung | Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (BGVHT) - Hauptgeschäftsstelle

Abfallproblem wird ignoriert / Verband baugewerblicher Unternehmer fordert Politik zum Handeln auf

(Frankfurt am Main) - Mineralische Bauabfälle einschließlich Böden stellen mit bis zu 200 Mio. Tonnen jährlich den mit Abstand größten Abfallstrom in Deutschland dar. Der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. warnt in diesem Zusammenhang vor einer Kostenexplosion im Baubereich durch hohe Abfallauflagen und einen Deponieengpass.
Die Bauwirtschaft verwertet derzeit rund 90 Prozent der jährlich anfallenden mineralischen Bauabfälle umweltverträglich wieder. Diese Verwertungsquote ist in Gefahr. Trotz aller Bemühungen um die Vermeidung und Verwertung von Abfällen im Baubereich muss der geordnete und wirtschaftliche Umgang mit nicht verwertbaren Abfällen sichergestellt werden. "Wir erledigen unsere Hausaufgaben - nun ist die öffentliche Hand gefragt, etwas gegen Deponieschwund, Verteuerung, Abfallexporte und für die ortsnahe Verwertung zu tun", so Rainer von Borstel, Hauptgeschäftsführer des Verbandes.
Das hessische Baugewerbe bemängelt insbesondere Engpässe bei der Ablagerung mineralischer Bauabfälle, die nur wenig belastet sind, aufgrund zu geringer Verfüllungs- und Deponiekapazitäten in Hessen. Das führt zu steigenden Kosten aufgrund längerer Transportwege. Schädliche Auswirkungen auf die Umwelt sind die direkte Folge, unter der die Bürger leiden: CO2-Emissionen sowie Lärm- und Feinstaubbelastung.

Höhere Kosten und weniger Deponien wegen gestiegener Auflagen

Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die Kosten für die Entsorgung regional um bis zu 300 Prozent gestiegen. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Baukosten aus, da die Entsorgung des Bauabfalls und des Aushubs vom Bauherrn zu tragen ist. Maßgeblicher Grund für diese Kostensteigerung sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen. So haben die Betreiber von Verfüllungen und Deponien heute mehr und kostenintensivere Auflagen zu erfüllen als noch vor wenigen Jahren. Dabei kommt es zu Doppelverprobungen, deren Kosten im Ergebnis der Bauherr zu tragen hat.

Vor allem die Kommunen brauchen dringend Hilfe

Damit die Kosten nicht ins Unermessliche steigen, sehen sich Bauunternehmen gezwungen, Bauabfälle teilweise in andere Bundesländer zu verbringen. "Der Sinn der Nachhaltigkeit wird hier mit Füßen getreten. Es kann nicht sein, dass wir gering belastete Böden in Deponien teuer entsorgen sollen, die für höhere Abfallklassen geplant sind." so Rainer von Borstel. Abfallexporte sind keine Lösung. Auch die Verwertungsmöglichkeiten in technischen Bauwerken, wie z.B. Wällen an Straßen werden zu gering genutzt. Gerade kleinere Kommunen sind aufgrund des knappen Personals oft überfordert, wenn es darum geht, den Einsatz von "Naturmaterial" oder Recyclingmaterial zu bewerten. "Hier ist das Land Hessen gefordert den Kommunen zu helfen und zugleich die Wirtschaftlichkeit und den Rohstoffverbrauch nachhaltig positiv zu beeinflussen",
appelliert Rainer von Borstel. Ein Förderprogramm zur Verwertung von Bauabfällen in technischen Bauwerken - so der Verband abschließend - helfen vor allem der Umwelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (BGVHT), Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 5, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 958090, Fax: (069) 95809233

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