Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Abbau weiterer Mindeststandards: NABU warnt vor wirtschaftlichen Folgen für Landwirtschaft

(Berlin) - Bei der heutigen Sonder-Agrarminister*innenkonferenz verhandeln die Landwirtschaftsminister*innen von Bund und Länder darüber, wie die von der EU beschlossenen Änderungen zu den GAP-Umweltstandards (GLÖZ) in Deutschland umgesetzt werden sollen. Nachdem die Regelung zu Brachen abgeschafft wurde, stellen einige Länder nun den Abbau weiterer Mindeststandards zur Diskussion. Der NABU warnt vor diesem Hintergrund vor langfristigen wirtschaftlichen Folgen für landwirtschaftliche Betriebe.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Längst ist klar, dass die Landwirtschaft neben Wetterextremen zunehmend durch schlechte Bodenfruchtbarkeit und sinkende Bestäuberzahlen bedroht ist. Angesichts dessen wäre es geboten, Agrargelder so zu verteilen, dass Betriebe ihre Emissionen reduzieren und durch gesunde Ökosysteme resilient gegen Dürren und Überschwemmungen werden. Doch die EU-Agrarförderung steht den Zielen im Natur- und Klimaschutz aktuell diametral entgegen. Wenn wir in Deutschland jetzt nicht in den Schutz und Erhalt unserer natürlichen Produktionsgrundlage investieren, wird es morgen umso teurer. Gelder für mehr Naturschutz sind Investitionen für unser Wirtschaften von morgen.”

Konkret schlägt der NABU einen Mix aus ordnungs- und förderrechtlichen Maßnahmen vor - einerseits durch die Ausweitung des Ökoregelung-Budgets für Brache und Blühstreifen sowie die Einführung einer neuen Ökoregelung zur Förderung der Artenvielfalt auf dem Acker. Anderseits durch ordnungsrechtliche Regelungen zu Gewässerrandstreifen.

Laura Henningson: "Klein- und Fließgewässer sind die Lebensadern unser Natur- und Agrarlandschaft. Damit sie lebendig bleiben, spielen Schutzstreifen eine bedeutende Rolle. Breite Gewässerrandstreifen reduzieren Nährstoffeinträge aus Pflanzenschutz- und Düngemittel in Gewässer und schützen so die Qualität unseres Wassers. Zugleich sind sie ein entscheidender Lebensraum für Insekten und verbinden Ökosysteme miteinander. Diese wichtigen Funktionen gilt es auch im Interesse der Landwirtschaft zu schützen. In Deutschland sind die Regelungen hierzu jedoch sehr unübersichtlich. Deshalb braucht es eine Vereinfachung durch eine bundeseinheitliche Regelung - für weniger Bürokratie und mehr Gewässerschutz."

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(mw)

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