9,5 Prozent Wachstum: zukunftsweisende Technologien lassen LSR-Markt durchstarten
(Berlin) - "Die Life Science Research-Industrie entwickelt und produziert die Werkzeuge, mit denen Wissenschaftler neue Erkenntnisse ans Tageslicht holen", sagte Dr. Ralf Hermann, Vorstandsvorsitzender der Fachabteilung Life Science Research (FA LSR) im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) heute auf der Pressekonferenz der FA LSR zum Auftakt der analytica 2016 in München. "Wir sind Dienstleister im Auftrag der Wissenschaft", beschrieb Hermann die "versteckte" LSR-Industrie. Es sei kaum bekannt, in welchen Lebensbereichen sich LSR-Know-how verbirgt.
In der LSR-Branche forschen, entwickeln und arbeiten aktuell 12.600 Menschen, Naturwissenschaftler - allen voran Biologen -, aber auch Ingenieure. Ihre Produkte dienen wiederum Wissenschaftlern, die in der Grundlagen- und angewandten Forschung der Lebenswissenschaften tätig sind. "Geschwindigkeit zählt", sagt Hermann. "LSR-Technologie macht immer schnellere und genauere Forschungsergebnisse möglich. Die Effekte sind weitreichend und spürbar: LSR-Produkte helfen, große Fragen des Lebens zu beantworten, den Alltag einfacher und gesünder zu machen und auf Gefahren für Mensch oder Tier zu reagieren", erläutert Hermann an aktuellen Beispielen: "So wird mit LSR-Technologie das Zika-Virus und dessen Bekämpfung intensiv erforscht. Vietnam will mithilfe modernster forensischer Methoden bis zum Jahr 2020 mindestens 80.000 Opfer des Vietnamkrieges identifizieren. Und Gen-Editierung durch "CRISPR Cas9" revolutioniert die Forschungswelt, indem sie das Reparieren oder Modifizieren von DNA bei Menschen, Pflanzen und Tieren vereinfacht."
"Der dynamische Fortschritt durch die zukunftsweisenden Technologien der Life Science Forschung lässt auch den LSR-Markt mit seinen mehr als 200 Unternehmen in Deutschland durchstarten", erklärt Dr. Peter Quick, Vorstandsmitglied im VDGH und Vorsitzender des Ausschusses Marktforschung. Nach +3,3 Prozent in 2014 hat sich der Markt für die Produkte der LSR-Industrie 2015 weiter erfreulich entwickelt. "Der Inlandsumsatz im LSR-Markt beläuft sich im Jahr 2015 auf 2,02 Mrd. Euro, davon entfallen 75 Prozent auf Reagenzien und Verbrauchsmaterialien, 25 Prozent auf Geräte und Dienstleistungen. Verglichen mit 2014 wuchs der deutsche LSR-Markt 2015 um 9,5 Prozent", so Quick.
Der Gesamtumsatz der Schwester-Branche In-Vitro-Diagnostika belief sich 2015 auf 2,23 Mrd. Euro; beide Märkte nähern sich in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung immer weiter an.
Die LSR-Industrie ist der Impulsgeber für Forschung und Wirtschaft in verbundenen Schlüsselindustrien; insbesondere den Diagnostika-, Biotech- und Pharmaunternehmen ermöglichen die Produkte der LSR-Unternehmen marktorientierte Forschung und Entwicklung. Der Ausschuss Marktforschung legt seit 2013 die Ergebnisse börsennotierter Unternehmen in den Leitpanels "Reagenzien und Verbrauchsmaterialien", "Geräte" und "Molekulare Diagnostik" für Trendbeobachtungen zugrunde. "Danach wuchs insbesondere der Bereich der Molekularen Diagnostik, der sich auch in Richtung personalisierte Medizin orientiert, in allen vier Quartalen des vergangenen Jahrs deutlich" sagt Quick.
"Biochemie, Molekularbiologie, Immunologie und Zellforschung ermöglichen es heute, dass Technologien aus der Grundlagenforschung immer schneller in der angewandten Forschung genutzt werden können. Forschungsplattformen, die von Wissenschaftlern und den LSR-Unternehmen gemeinsam entwickelt werden, beflügeln in immer kürzerer Zeit die personalisierte Medizin, die Entwicklung neuer Biopharmazeutika und die Erforschung seltener Krankheiten. "Dahinter stehen hocheffektive LSR-Technologien wie z. B. Next Generation Sequencing, Liquid Biopsy, Gene Editing, 3D-Zellkultursysteme oder zellbasierte Assays, um nur einige zu nennen. In Verbindung mit Datenanalytik, Mikrofluidik, (Labor-)Automation und der Kombination von Systemen entwickelt sich, beschleunigt durch Electronic Lab Notebooks, eine stark zunehmende Produktivität der Laboratorien, die diese Innovations- und Anwendungsspirale weiter vorwärts treiben", fasst Quick zusammen.
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