80 Jahre Bildaufzeichnung: Von der Schellackplatte zum Festplatten-Recorder
(Frankfurt am Main) - Vor 80 Jahren gelang dem schottischen Erfinder John Logie Baird die Aufzeichnung von Fernsehbildern auf einer Schellackplatte. Die Bilder hatten eine Auflösung von 30 Zeilen und die Platten drehten sich mit 78 Umdrehungen pro Minute. Baird nannte sein Verfahren Phonovision. Die Aufzeichnung mit Hilfe der Schellackplatte hatte jedoch keine Zukunft.
Es sollte noch ein knappes Vierteljahrhundert dauern, bis man ein geeignetes Verfahren für die Speicherung von Videosignalen gefunden hatte. 1951 befasste sich Charles Ginsburg in Kalifornien mit der Entwicklung eines Videorecorders. Eduard Schüller lies sich 1953 das Schrägspur-Aufzeichnungsverfahren patentieren. Auf dieser Technologie, mit der die Signale schräg auf Magnetbänder geschrieben werden, basieren die bekannten Video-Cassetten-Recorder.
1956 war es dann soweit und Mark IV, der erste Videorecorder der Welt, wurde anlässlich einer Jahresversammlung der amerikanischen Rundfunksender in Chicago vorgestellt. Das Videoband war damals zwei Zoll breit und Mark IV kostete 1956 stolze 50.000 US-Dollar. Die Anwendung der Videoaufzeichnung beschränkte sich zunächst auf den professionellen Studiosektor. In den 1960er-Jahren schickten sich die Elektronik-Entwickler an, erschwingliche Videorecorder für den Privatgebrauch auf den Markt zu bringen. Es dauerte jedoch bis in die 1980er-Jahre, bis der Video-Kassetten-Recorder (VCR) seinen Siegeszug in den Haushalten feiern konnte.
Heute sorgt die Digitalisierung der Technik und der Signale bereits in großen Schritten für die Ablösung der analogen Videorecorder - sowohl in den privaten wie auch in den professionellen Anwendungsfeldern: Für die TV-Produktion sind Kamera-Recorder mit Festspeichern verfügbar, der Computer löst die Videoband gestützten Schnittplätze ab. Im privaten Gebrauch erobern Camcorder-Modelle mit Festplatte oder Flash-Speicher die Käufergunst. DVD-Recorder, Festplattenrecorder und TV-Geräte mit integriertem Festplattenrecorder sind
inzwischen beliebter als der analoge Videorecorder, der in besten Zeiten mehr als drei Millionen Mal pro Jahr verkauft wurde.
Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt, rechnet nach aktuellen Marktstudien im Jahr 2007 beispielsweise mit rund einer Million verkauften DVD-Recordern, davon werden mehr als 75 Prozent zudem eine Festplatte integriert haben. Von den klassischen Videorecordern werden 2007 nur noch rund 220.000 Stück nachgefragt werden. Die modernen digitalen Technologien lösen sukzessive ihre analogen Vorgänger ab.
Quelle und Kontaktadresse:
gfu / Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik e.V.
Roland M. Stehle, Pressesprecher
Stresemann Allee 19, 60596 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 6302289, Telefax: (069) 6314036
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