Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

7,6 Milliarden Euro Körperschaft- und Kapitalertragsteuer / Staat geht nicht leer aus

(Köln) - Die Kritik mancher Politiker an vermeintlichen Steuergeschenken zu Gunsten der Unternehmen ist unberechtigt. Zwar wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres per saldo 1,3 Milliarden Euro Körperschaftsteuer an Aktiengesellschaften und GmbHs erstattet. Die Unternehmen machen jedoch lediglich von ihrem Recht Gebrauch, alte zunächst einbehaltene Gewinne auszuschütten, für die sie bereits 40 Prozent Körperschaftsteuer abgeführt haben. Weil ausgeschüttete Gewinne früher aber nur mit 30 Prozent besteuert wurden, wird den Betrieben die Differenz gutgeschrieben.

Der Staat geht dabei aber nicht leer aus – denn Aktionäre, die Dividenden ausgeschüttet bekommen, zahlen automatisch eine so genannte Kapitalertragsteuer von 25 Prozent. Diese nicht veranlagte Steuer vom Ertrag brachte den Finanzämtern von Januar bis Juni 2002 Einnahmen von 8,9 Milliarden Euro. Zusammen betrug das Aufkommen aus Körperschaft- und Kapitalertragsteuer im ersten Halbjahr damit 7,6 Milliarden Euro – fast 40 Prozent des prognostizierten Jahresaufkommens.

Mit dem erwarteten Konjunkturaufschwung dürfte demnächst auch das Körperschaftsteueraufkommen steigen – zumal die Ausschüttungen von Altgewinnen und damit die Steuererstattungen zurückgehen werden, weil sie vielfach nach den Hauptversammlungen im ersten Halbjahr 2002 vorgenommen wurden.

Quelle und Kontaktadresse:
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