63. Urologen-Kongress in Hamburg mit neuem Nachwuchskonzept / Demografischer Wandel: Urologen begegnen dem Patientenzuwachs
(Hamburg) - Urologie hat Zukunft. Daran lässt der demografische Wandel in Deutschland keinen Zweifel, denn mit dem Anteil älterer Menschen steigt sowohl die Zahl der Patienten mit urologischen Erkrankungen, die vermehrt in höherem Alter auftreten, als auch die Bedeutung der Fachdisziplin. Auf der 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) in Hamburg betonen die Urologen deshalb ihren breiten Versorgungsauftrag und starten ein neues nachhaltiges Konzept zur Nachwuchsförderung. Rund 7000 internationale Fachbesucher werden zu dem wissenschaftlichen Kongress vom 14. bis 17. September 2011 im Congress Center Hamburg (CCH) erwartet.
"Zukunftssicherung durch Talentförderung und Ausbau der uro-onkologischen Kompetenz": So lauten die Leitgedanken des weltweit drittgrößten Urologen-Kongresses unter der Leitung von DGU-Präsident Professor Dr. Joachim Steffens aus Eschweiler. Sie prägen das Programm mit zahlreichen Neuerungen. "Die neugeschaffene 'Juniorakademie' ist unsere Antwort auf den Nachwuchsmangel", sagt der Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie und Leiter des ProstataKarzinomZentrums am St.-Antonius-Hospital Eschweiler. "Studenten und junge Ärzte kommen hier mit Wissenschaftlern und erfahrenen Kollegen aus Klinik und Praxis zusammen, die konkrete Handlungsanweisungen und Möglichkeiten zur Qualifizierung darstellen. Diese Partnerschaft soll den Berufseinstieg in unser Fach erleichtern." Juniorakademie bedeutet auch Managementtraining für Urologen. "Das klingt ungewöhnlich, aber wir können von der Wirtschaft lernen, denn heute müssen wir nicht nur als Ärzte, sondern auch als erfahrene Führungspersönlichkeiten mit Managementqualitäten überzeugen. Darauf müssen sich junge Kollegen ebenfalls vorbereiten."
An den Nachwuchs von übermorgen wendet sich das DGU-Schülerprogramm "Werde Urologe für einen Tag". Dabei haben Hamburger Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, das kleine 1x1 der Urologie kennenzulernen, inklusive Operieren am Simulator.
Für die ganz Kleinen wird es in Hamburg erstmals eine Kinderbetreuung geben, die jungen Urologinnen/Urologen mit Kind die Kongressteilnahme erleichtert. "Wir dürfen Familienfreundlichkeit im Medizinerberuf nicht nur fordern, sondern müssen sie leben", so Kongress-Präsident Prof. Dr. Steffens.
Die neue "Jobbörse" erlaubt einen unkomplizierten Blick auf den urologischen Stellenmarkt.
Der Großteil der wissenschaftlichen Veranstaltungen gilt urologischen Krebserkrankungen allen voran dem Prostatakarzinom, Blasen- und Nierenkrebs. "Ein Viertel aller soliden Tumoren betreffen das urologische Fachgebiet", sagt Prof. Dr. Steffens. "Umfängliche uro-onkologische Fort- und Weiterbildung steht daher im Focus des Hamburger Kongresses und ist notwendig, um unseren Führungsanspruch auch in der uro-onkologischen Versorgung zu sichern." Mit einem Forum zur präferenzbasierten randomisierten Studie beim Niedrigrisiko-Prostatakarzinom wird in der Hansestadt zudem eines der wichtigsten Vorhaben in der onkologischen Versorgungsforschung thematisiert.
Darüber hinaus zählen das Peniskarzinom, die Neurourologie, die Nierensteinchirurgie, das operative Komplikationsmanagement und damit die Patientensicherheit sowie die Harnröhrenchirurgie zu den besonderen Themenschwerpunkten. Insgesamt stellen die rund 100 Einzelveranstaltungen des Kongresses das gesamte Spektrum der Urologie dar.
Traditionell finden unter dem Dach der DGU-Jahrestagung ein eigenständiger Pflegekongress für die urologischen Assistenz- und Pflegeberufe und ein öffentliches Patientenforum statt. Letzteres gilt in diesem Jahr dem zweithäufigsten urologischen Tumor der Blase.
Auf der begleitenden Industrieausstellung werden in Hamburg rund 150 Unternehmen vertreten sein.
Medienvertreter erwartet im CCH ein voll ausgestattetes Pressezentrum. Die Eröffnungs-Pressekonferenz wird am Donnerstag, 15. September 2011, von 13.15 bis 14.45 Uhr veranstaltet. Ein Pressegespräch mit DGU- und Kongress-Präsident Prof. Dr. Steffens ist vorgesehen. Akkreditierungen sind bereits jetzt unter www.dgu-kongress.de möglich.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
Pressestelle
Uerdinger Str. 64, 40474 Düsseldorf
Telefon: (0211) 516096-0, Telefax: (0211) 516096-60
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