60 Jahre Charta der Heimatvertriebenen / Engagement für die Integration von Vertriebenen, Flüchtlingen und Migranten weiterhin aktuell
(Berlin) - "Die Charta der Heimatvertriebenen muss in ihrem historischen Zusammenhang gesehen werden. Der Verzicht auf Rache und Gewalt von denjenigen, die nur wenige Jahre zuvor gewaltsam vertrieben worden sind, war ein bemerkenswerter Schritt, der eine Voraussetzung für eine friedliche Entwicklung in Mitteleuropa gewesen ist", sagt der stellvertretende Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Jugend Bernhard Goldhammer. "Die Forderungen in der Charta nach einem geeinten und freien Europa haben sich zwar weitgehend verwirklicht, aber wir müssen uns weiterhin dafür einsetzen, dass Nationalismus und Fremdenhass das Erreichte nicht wieder zerstören."
"Auch wenn die Integration der Heimatvertriebenen eine Erfolgsgeschichte ist, bleiben die Grundaussagen der Charta auch heute aktuell", hebt die djo-Bundesvorsitzende Hetav Tek hervor. "Auch heute müssen wir uns für die Flüchtlinge, Vertriebenen und Migranten engagieren und das gilt nicht nur für diejenigen, die nach Deutschland kommen. Wir dürfen vor dem täglichen Weltflüchtlingsdrama nicht die Augen verschließen, sondern uns vergegenwärtigen, dass sich ähnliche Dramen auch hier in Mitteleuropa vor etwas über 60 Jahren abspielten. Für die Menschen, die heute heimatlos werden, gilt, dass Rache und Gewalt keine Lösung sind. Andererseits brauchen sie unsere Hilfe und verdienen es, eine Chance für ein neues Leben an einem anderen Ort zu bekommen."
Am 5. August 1950 wurde die `Charta der deutschen Heimatvertriebenen´ in Stuttgart auf einer Großkundgebung in Gegenwart von Mitgliedern der Bundesregierung, der Kirchen und der Parlamente und Heimatvertriebenen verkündet. Sie trägt die Unterschriften der Sprecher der Landsmannschaften der Vertriebenen sowie der Vorsitzenden des Zentralverbandes der vertriebenen Deutschen und seiner Landesverbände. In allen Teilen Deutschlands wurde sie auf Großkundgebungen bestätigt.
Quelle und Kontaktadresse:
djo Deutsche Jugend in Europa , Bundesverband e.V.
Pressestelle
Kuglerstr. 5, 10439 Berlin
Telefon: (030) 4467780, Telefax: (030) 44677811
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Bundespräsident Wulff betont die Bedeutung der Jugendverbandsarbeit für die Integration junger Menschen
- Deutsch-Polnisch-Ukrainisches Projekt untersucht die Medienberichterstattung um das Thema Vertreibungen
- Gefahr für die Integrationspolitik durch Haushaltspläne / Bundesregierung plant für 2012 zweistellige Kürzung der Integrationsmittel des bundesweiten Integrationsprogramms