6 Prozent mehr Ausbildungsplätze in der Stahlindustrie / Ameling: Eine Ausbildungsplatzabgabe ist kontraproduktiv
(Düsseldorf) - Die Stahlindustrie hat im Jahr 2002 1.436 Ausbildungsplätze neu angeboten. Das bedeutet eine Steigerung um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ausbildungsquote, das heißt der Anteil von Auszubildenden an der Gesamtbeschäftigtenzahl, stieg in den letzten fünf Jahren von 4,4 auf 4,9 Prozent. Die Branche kann damit auf eine deutlich höhere Ausbildungsquote verweisen als einige andere industrielle Branchen. Die Stahlunternehmen bilden sogar über den eigenen Bedarf hinaus aus, und zwar in einem breiten Spektrum von 35 anerkannten Ausbildungsberufen. Trotz der Lehrstellenknappheit blieben im Jahr 2002 jedoch im technisch-gewerblichen Bereich 4 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt, weil es an geeigneten Bewerbern mangelte.
Gegenwärtig drohen Teile der Bundesregierung mit einer Ausbildungsumlage. In einen Fonds sollen die Unternehmen einzahlen, die zu wenig Ausbildungsplätze anbieten. Eine Ausbildungsumlage wäre teuer, bürokratisch und kontraproduktiv, warnt der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Professor Dr.-Ing. Dieter Ameling. Die dadurch erhöhten Lohnnebenkosten schadeten der Wettbewerbsfähigkeit. Außerdem würde das Umlagemodell die bisherigen Leistungen der Stahlindustrie nicht berücksichtigen, so Ameling. Er bezweifelte, dass ein Ausbildungsfonds eine Garantie für mehr Ausbildungsplätze sei. Die Stahlindustrie kann nur dann weiterhin in die Ausbildung investieren, wenn Voraussetzungen wie eine entlastete Bürokratie und das bewährte duale Berufsausbildungssystem gegeben sind, sagte Ameling.
Das ausführliche Positionspapier der Wirtschaftsvereinigung Stahl steht im Internet unter http://www.stahl-online.de/bildung_und_beruf/Ausbildung2003.pdf zur Verfügung.
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