57. HNO-Fortbildungsveranstaltung in Mannheim eröffnet
(Mannheim) – Am heutigen Abend startet die 57. Fortbildungsveranstaltung für Hals-Nasen-Ohrenärzte mit der feierlichen Eröffnungsveranstaltung im Congress Center Rosengarten Mannheim. Der Kongress steht in diesem Jahr unter dem Leitthema „Mehr Sicherheit, weniger Komplikationen – Strategien für die Praxis“. Zu der bis Samstag dauernden Veranstaltung werden über 1.600 HNO-Ärztinnen und -Ärzte sowie Medizinische Fachangestellte erwartet. In einem vielseitigen Programm stellen 126 Referentinnen und Referenten die neuesten Entwicklungen des HNO-Fachgebiets vor.
Die besten Fehler sind die, die nicht begangen werden. Was einfach klingt, ist im Praxisalltag mit einer hohen Patientenzahl sowie schier endlosen Vorgaben, Gesetzen und Regularien, nicht ohne Weiteres zu bewerkstelligen. Wie gelingt ein Arbeiten ohne Ausrutscher, Fauxpas und Missgeschick? Und wo stehen strukturelle Probleme einer patientenorientierten Versorgung im Weg? Beim Jahreskongress des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Mannheim dreht sich alles genau um diese Fragen. „Das Kuratorium der Fortbildungsgesellschaft hat dieses Kongressmotto ausgewählt, weil nur mit einem offenen und konstruktiven Umgang mit Komplikationen und Gefahren eine positive Fehlerkultur entwickelt werden kann, die sich auf die Patientensicherheit auswirkt“, erklärt Dozentenkanzler Prof. Dr. Stefan Dazert von der Ruhr-Universität Bochum. Das Kongressthema werde in vielen Hauptvorträgen aufgegriffen.
Kongressthema in vielen Hauptvorträgen aufgegriffen
Dazert: „In einem Vortrag wird Dr. Anna-Sophie Hoffman aus Hamburg über den aktuellen Stand des Komplikationsmanagements in der Nasennebenhöhlenchirurgie berichten. Mit Spannung erwartet werden darüber hinaus die Referate ‚Orbitale Komplikationen sinugener Ursache‘ von Prof. Hans-Jürgen Welkoborsky, Hannover, sowie ‚Sichere Durchführung plastisch-ästhetischer Eingriffe‘ von Prof. Dr. Nicole Rotter aus Mannheim. Ebenfalls mit der Sicherheit von chirurgischen Eingriffen beschäftigt sich der Vortrag ‚Fehler und Gefahren der Septumchirurgie‘ von Prof. Dr. Andreas Neumann aus Neuss.“
Auch in der konservativen HNO-Heilkunde lauern Gefahren, die beim Kongress diskutiert werden, so Dozentenkanzler Dazert weiter. „Beim Vortrag ‚Schmerztherapie in der HNO – korrekt und effizient eingesetzt‘ geht Schmerzmediziner Prof. Joachim Nadstawek auf die Besonderheiten des HNO-Fachgebiets ein. Im Rundtischgespräch ‚Hörsturz ist nicht gleich Hörsturz‘ diskutieren namhafte Experten die richtigen Therapieansätze bei unterschiedlichen Hörstörungen. In ihrem Hauptvortrag ‚Nahrungsmittelallergie – Mythen, Fakten, Therapiemöglichkeiten‘ bringt Prof. Dr. Kirsten Beyer aus Berlin Licht ins Dunkel der Unverträglichen.“ Auch das Dauerthema Wirtschaftlichkeitsprüfung finde sich im Programm wieder, so zum Beispiel beim Vortrag „Biologika richtig verordnen und Regresse vermeiden“ von Dr. Christian-A. Conrad, Berlin.
Parallel zum Hauptprogramm werden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche interessante Workshops für Ärzte sowie für das Praxispersonal angeboten, so Prof. Dazert weiter: „Das Kursprogramm ist breit gefächert, praktisch ausgerichtet und greift neben vielen fachlichen Themen Aspekte einer sich verändernden Gesellschaft auf. Neu ins Programm aufgenommen wurde das Thema ‚Patienten im höheren Lebensalter‘, ein Kurs zum Thema ‚Wissen für Praxismanager‘ sowie zum besorgniserregenden Trend der ‚Gewalt in ärztlichen Praxen‘.“ Diagnostik, OP-Techniken oder Manuelle Medizin – viele Kurse beinhalten Hands on-Abschnitte, bei denen die Teilnehmer Techniken üben und das erlernte Wissen direkt anwenden können, erläutert der Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Ein besonderes Augenmerk werde außerdem auf das in Praxen und Kliniken omnipräsente Hygienethema gerichtet. Dazert: „Die korrekte Instrumentenaufbereitung und der richtige Ansatz beim Thema Arbeitssicherheit sind wichtige Themen für die Kolleginnen und Kollegen, die wir in Mannheim im Kursprogramm aufgreifen werden.“
Hochkarätiger Festredner am Eröffnungsabend
Ganz besonders freue er sich in diesem Jahr auf den Festredner der Eröffnungsveranstaltung am 30. Oktober 2024. Dazert: „Professor Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün ist Biopsychologe am Institut für Kognitive Neurowissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und forscht seit vielen Jahren zu den Prozessen von Wahrnehmung, Lernen und Entscheiden. Der Leibniz-Preisträger wird sich zur Kongresseröffnung mit der Freiheit des Denkens und Handelns auseinandersetzen und seine Forschungsergebnisse zu diesem Thema vorstellen.“ Wie in den Vorjahren werde der Eröffnungsabend durch hochkarätige musikalische Aufführungen des Deutschen HNO-Orchesters, unter Leitung von Prof. Dr. Jan Löhler, dem Präsidenten des HNO-Berufsverbandes, abgerundet.
Die 57. Fortbildungsveranstaltung für HNO-Ärzte findet vom 31.10. bis 02.11.2024 im Congress Center Rosengarten Mannheim statt. Mit mehr als 1.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählt der HNO-Kongress zu den größten HNO-Fachveranstaltungen im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr stellen 126 Referentinnen und Referenten die neuesten Trends und Entwicklungen des Fachgebiets vor. Der Kongress wird von einer großen HNO-Fachausstellung begleitet. Auf knapp 1.900 qm Standfläche präsentieren 144 Unternehmen aus den Bereichen Pharmazie, Medizintechnik, Praxisausstattung und -soft-ware Produktneuheiten und Dienstleistungen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. - Bundesgeschäftsstelle, Thomas Hahn, Geschäftsstellenleiter(in), Haart 221, 24539 Neumünster, Telefon: 04321 97250, Fax: 04321 972611