Pressemitteilung | Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR

53. Fortbildungstagung der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein: Für Zähne ist man nie zu alt

(Kiel) - "Mein Zahnarzt hat mir neulich mit einem Schmunzeln gesagt: Mit Ihren Zähnen können Sie ins Gras beißen." Mit diesem Bekenntnis hatte Petra Reiber, Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt, bei ihrem Grußwort die Lacher auf ihrer Seite. Doch nicht alle Patienten können dem fortgeschrittenen Lebensalter so beruhigt entgegen sehen.

Eben dieser Thematik widmet sich der 53. Fortbildungskongress der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein auf der Insel Sylt: "Für Zähne ist man nie zu alt!" lautet das General-Thema, mit dem Kammervizepräsident und Vorstand Fortbildung Dr. Michael Brandt einmal mehr offenkundig großes Interesse weckte: Bereits vier Wochen vor Tagungsbeginn war der Kongress restlos ausgebucht.

Wer kommt, wird sicher nicht enttäuscht: 18 namhafte Referenten aus dem In- und Ausland gestalten für die aus der gesamten Bundesrepublik angereisten Zahnärztinnen und Zahnärzte und Helferinnen ein facettenreiches Seminarprogramm, parallel dazu finden Fortbildungen für die Zahnmedizinischen Fachangestellten der Praxen statt.

Neues aus dem zahnmedizinischen Produktportfolio präsentieren Dentalaussteller im Foyer des Congress Centrums Sylt.

In seiner Eröffnungsansprache begrüßte Kammerpräsident Dr. K. Ulrich Rubehn einige Anwesende besonders herzlich, allen voran den Ehrenpräsidenten Dr. Horst Bremer, der bereits der allerersten Tagung auf Sylt 1959 beiwohnte und seitdem nicht einen Kongress versäumt hat. Die Kammerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Sprekels (Hamburg), Prof. Dr. Christoph Benz (Bayern), Dr. Klaus Bartling (Westfalen-Lippe) und Dr. Hans Joachim Lellig (Saarland) ließen sich die Teilnahme ebenso wenig wie die vormaligen Präsidenten der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Dr. Tycho Jürgensen und Hans-Peter Küchenmeister entgehen.

Mit Applaus bedachte das Auditorium indes nicht nur die vorgenannten Gäste, sondern auch den Motor des Kongresses: "Seit zehn Jahren verantwortet Dr. Michael Brandt diese Tagung und hat sie in ungeahnte Höhen geführt", betonte Kammerpräsident Rubehn und unterstrich mit Blick auf das Tagungsthema: "Junge Zähne lassen sich gut schützen und konservieren - die Erhaltung alter Zähne stellt sich hingegen weitaus diffiziler dar."

In seiner pointierten Ansprache sparte der Kammerpräsident nicht mit Kritik an der aktuellen Gesundheitspolitik; Nachhaltigkeit sei keineswegs erkennbar. "Stattdessen fällt den Politikern zum Jobmotor Gesundheit nichts anderes ein als Budgetierung und Kostendämpfung."

Aktuell beschäftigt die Zahnärztekammer die anstehende Novellierung der Gebührenordnung für Privatpatienten, "die sich - abgesehen von punktuellen Verbesserungen - auf dem Stand von 1988 befindet". Dies schmerze um so mehr, "weil sich die privaten Krankenversicherungen auf einem Wachstumskurs befinden und die Provisionen für Neuabschlüsse inzwischen höher liegen als die gesamten Ausgaben für Zahnheilkunde", so Rubehn weiter. "Ich warne die Branche: Die privaten Krankenversicherungen brauchen uns mehr als wir sie!" Allerdings sei er optimistisch, dass am vorliegenden Referentenentwurf zur GOZ noch Verbesserungen möglich sind.

Mit Blick auf das Tagungsmotto betonte Dr. Peter Kriett, Vorstandsvorsitzender der KZV Schleswig-Holstein, in Richtung Politik: "Auch für Reformen ist man nie zu alt!". Zahnärzte würden auf Entscheidungsfreiheit der Patienten anstatt auf staatliche Regulierung setzen - bedenklich werde es, wenn der Staat private Krankenkassen bevorteile.

Traditionell rundete ein fachfremder Vortrag die Eröffnungsveranstaltung ab. Dabei erfuhren die Zuhörer, was sich hinter einem Professor für Onomastik verbirgt: ein Namensforscher. Prof. Dr. Jürgen Udolph war in dieser Funktion mehrere Jahre an der Universität Leipzig tätig und gründete in diesem Jahr das "Zentrum für Namensforschung". Woher so kurios anmutende Namen wie Armleuchter, Bleifuß oder Kochrübe stammen, erläuterte der Redner ebenso wie profanere der rund eine Million Familiennamen in Deutschland - die sich sowohl aus Rufnamen, nach Herkunft oder Berufsbezeichnungen bildeten. "Ein Namensforscher hat also ein großes Feld vor sich", bekannte Udolph schmunzelnd.

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR Pressestelle Westring 496, 24106 Kiel Telefon: (0431) 2609260, Telefax: (0431) 26092615

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