Pressemitteilung | (BVM) Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. - Bundesgeschäftsstelle

46. Kongress der Deutschen Marktforschung / Jenseits des Messbaren liegen die eigentlich interessanten Herausforderungen der Profession / Am 23. und 24. Mai treffen sich Marktforscher in Berlin, um über die Branche auf dem Weg in die Netzwerkgesellschaft von morgen zu diskutieren

(Berlin) - Rund 400 Marktforscher und Nutzer ihrer Dienstleistungen treffen sich am 23. und 24. Mai in Berlin auf dem Kongress der Deutschen Marktforschung, den der BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher in diesem Jahr zum 46. Mal veranstaltet. Im Rahmen des Themas "Die Zukunft machen - Marktforschung auf dem Weg in die Netzwerkgesellschaft von morgen" beschäftigen sich die Teilnehmer mit zukunftsweisenden Ansätzen und Forschungsinstrumenten und diskutieren über die Zukunft der Profession.

In vier Themenschwerpunkten und zwei Specials präsentieren rund 40 hochkarätige Experten neuartige Forschungsansätze und hochaktuelle Studien und beschäftigen sich mit drängenden Fragen der Zukunft der Branche. Ihre Beiträge zeigen, dass der Wandel der Marktforschungsbranche unterschiedlichste Wege geht und ihre Zukunft voraussichtlich viele Gesichter hat.

Zum Auftakt des Kongresses thematisieren der Axel Springer-Marketingchef Dr. Dietmar Otti und der Geschäftsführer der Coca-Cola Deutschland, Hendrik Steckhan, das, was sie als Auftraggeber von Dienstleistern aus der Marktforschung schon heute und mehr noch zukünftig erwarten. Ihre These: konsequentes Mitdenken und Orientierung der Profession an dem sich rasch wandelnden wirtschaftlichen Umfeld und den sich verändernden Ansprüche der Auftraggeber sind die wichtigsten Faktoren zukünftigen Erfolgs.

Konsumenten zwischen Privatheit und Selbstinszenierung: Herausforderung für Wirtschaft, Marktforschung und Datenschützer:

Der Medienwissenschaftler Professor Dr. Norbert Bolz, TU Berlin greift ein anderes - für die Marktforschung ebenso wie für das Marketing höchst brisantes - Thema auf, wenn er zum Thema Schutz der Privatsphäre und Identität in der Netzwerkgesellschaft spricht. "Heute beobachten wir nicht nur einen technischen Angriff auf private Daten, sondern auch eine geradezu exhibitionistische Lust der Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken." Dies stellt seiner Meinung nach nicht nur für Datenschützer, sondern auch für die Marktforschung eine der großen Herausforderung dar, denn es gilt, den Begriff der schützenswerten Privatheit neu zu definieren. Und in diese Richtung argumentiert auch der Internetexperte Ossi Urchs, der sich mit den aus der neuen Lust der Kommunikation von Konsumenten und der Folgen für Konsumgüterproduzenten und Medien beschäftigt. Seine These: Nur wer seine Kunden versteht und ihnen exakt das anbietet, was sie erwarten, hat in der digitalen Wirtschaft eine Chance. Wer ihr Interesse verliert, der hat schon verloren. Das gilt für die werbungtreibende Industrie mit den Nutzern und Konsumenten ihrer Produkte ebenso wie für die Anbieter von Marktforschungsservices mit ihren Auftraggebern und Abnehmern.

Zukunft der Profession: Integrität, Innovationsfähigkeit und Wille zur Mitgestaltung:

Der aus Philadelphia angereiste Marktforschungsstratege David G. Bakken spricht in diesem Zusammenhang ein anderes die Profession der Marktforschung elementar betreffendes Thema an, das seiner Meinung nach längst zur größten Herausforderung der Branche geworden ist. Seine Argumentation: Die Gefahr wächst, dass Marktforschung ein quasi industrielles Massengut wird, das immer weniger profitabel und austauschbar zur werden droht. Dazu trägt die wachsende Verfügbarkeit von Daten und einfach zu bedienender Analysesoftware bei, die sich unter anderem in Anstieg der Zahl so genannter Do-It-Yourself-Marktforschungsstudien auf Seiten der Auftraggeber niederschlagen. Er sieht die Gefahr, dass diese neuen - nicht immer von Marktforschungsfachleuten durchgeführten - DIY-Studien nicht nur zu unternehmerischen Fehlentscheidungen führen, sondern auch dem Image der Profession Schaden zufügen könnten. Neben dem Verständnis dessen, welche Fragen und Ansprüche die Kunden haben, garantieren mehr als je zuvor forscherische Integrität und methodisch fundiertes Wissen, dass Marktforschung auch weiterhin entscheidender Faktor erfolgreicher unternehmerischer Entscheidungen und Marketingstrategien sein wird.

Der Soziologe und Zukunftswissenschaftler Professor Dr. Holger Rust leitet das den Kongress abschließende Streitgespräch zur Zukunft der Marktforschung mit der These ein: "Die Aufgabe der Marktforscher wird zukünftig vor allem darin bestehen, ihren Kunden Innovationen zu vermitteln, statt sich allein an den kurzfristigen Vorstellungen der Kunden zu orientieren, Märkte mit zu gestalten, statt modischen Trends hinterherzulaufen." Voraussetzung dazu ist nach Ansicht Rusts der Mut zur exklusiven Interpretation von Marktforschungsbefunden aus der Sicht der Marktforschungskunden und die Einsicht, dass "jenseits der Grenzen des Messbaren" die eigentlich interessanten zukünftigen Herausforderungen der Marktforschung liegen.

Weitere Kongresshighlights:

Expertise:

Institute, Marktforschungsdienstleister und Medien präsentieren sich sowie ihre Produkte und Dienstleistungen und laden nicht nur Kongressbesucher, sondern allgemein an der Marktforschung Interessierte zum persönlichen Gespräch und zum Erfahrungsaustausch ein. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.

Die Aussteller sind:

ATLAS.ti Scientific Software Development GmbH, M3 GLOBAL RESEARCH, iCharta, Inc., media spectrum, VERBI GmbH (MAXQDA), Intellex Dynamic Reporting, Ingress, Toluna Germany, Ipsos, Research & Results, Tobii Technology, Research Now, GfK Verein, Millward Brown Germany, abs Marktforschung, Globalpark, IfaD, TNS Infratest, F & T Group, Rogator

Qualitativ: Von der Datenerhebung zu Insight - Aschenputtel oder aufstrebender Superstar?

Das Special zur qualitativen Marktforschung ist der Standortbestimmung und innovativen Ansätzen dieses Marktforschungssegments gewidmet. In der sich anschließenden Podiumsdiskussion äußern sich Unternehmensmarktforscher zum Stellenwert und den Erwartungen an die qualitative Marktforschung der Zukunft.

Excellence: Neue Ideen und Instrumente braucht das Land

Die Besten im Wettbewerb um den 7. Wettbewerb um den Preis der Deutschen Marktforschung stellen - unmittelbar vor der Preisverleihung am Abend der Preisverleihung - ihre Arbeiten vor.

Festliche Gala und Ehrung der Sieger beim Preis der Deutschen Marktforschung:

Am Abend des ersten Kongresstags lädt der BVM ein zur Gala der Deutschen Marktforschung, die in diesem Jahr im TIPI am Kanzleramt stattfindet, einer einmaligen Location, wie es sie nur in Berlin gibt. Höhepunkt dieses Abends ist die Ehrung der Sieger im Wettbewerb zum Preis der Deutschen Marktforschung, der in diesem Jahr zum 7. Mal verliehen wird.

Quelle und Kontaktadresse:
BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V., Bundesgeschäftsstelle Pressestelle Friedrichstr. 187, 10117 Berlin Telefon: (030) 49907420, Telefax: (030) 49907421

NEWS TEILEN: