"40-Stunden-Woche muss wieder die Regel werden"
(Frankfurt am Main) - Anlässlich der Diskussionen um die Regeln des deutschen Arbeitsmarkts auf dem Arbeitgebertag sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann:
"Der Arbeits- und Fachkräftemangel bleibt im Maschinen- und Anlagenbau ein Dauerthema, auch wenn sich die stetig wachsende Arbeitskräftenachfrage aufgrund der nachlassenden Konjunktur aktuell etwas verlangsamt. Die bisherigen politischen Maßnahmen zur Lösung dieses Problems sind unzureichend. Noch schlimmer: Der Gesetzgeber hat die Situation durch Fehlentscheidungen wie die sogenannte Rente mit 63 oder die Brückenteilzeit weiter verschärft.
Wir fordern daher eine schnelle Kurskorrektur. Die Weichen müssen endlich auf ,mehr Arbeit' gestellt werden. Dazu gehören die Ausweitung der Lebensarbeitszeit und eine Anhebung des Renteneintrittsalters, ebenso wie die Erhöhung des wöchentlichen Arbeitszeitvolumens. Die 40-Stunden-Woche muss wieder der Normalfall sein. Bei alldem sollte eine flexible Ausgestaltung für Beschäftigte und Arbeitgeber selbstverständlich sein. Fehlanreize, die Menschen von der Arbeit fernhalten, müssen abgeschafft werden. Das gilt insbesondere für die Idee einer generellen Arbeitszeitverkürzung mittels einer Vier-Tage-Woche. Eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit kann sich Deutschland weder volkswirtschaftlich noch sozialpolitisch leisten - schon gar nicht bei vollem Lohnausgleich. Wenn Betriebe sich darauf verständigen wollen, die Wochenarbeitszeit auf vier Tage zu verteilen, können sie das nach geltendem Recht auch bei einer 40-Stunden-Woche tun.
Zu wenig Ambition zeigt die Koalition auch bei der längst überfälligen Reform und Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes. Statt beispielsweise auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umzustellen, um das vorhandene Arbeitszeitvolumen effektiver nutzen und betriebliche sowie individuelle Belange der Beschäftigten besser miteinander vereinbaren zu können, hat Bundesarbeitsminister Heil bisher leider nur einen überzogenen und praxisfernen Vorschlag zur Erfassung der Arbeitsstunden vorgelegt."
Quelle und Kontaktadresse:
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