Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

4. Internationaler Altpapiertag des bvse in Hannover

(Hannover/Bonn/Berlin) - Die Altpapierentsorgungswirtschaft erwartet von der Duales System Deutschland AG (DSD AG), dass alle Altpapier-Entsorgungsunternehmen, welche die von der DSD AG aufgestellten Kriterien erfüllen, den Zugang zum DSD-System erhalten. Dies erklärte Udo Grumbach, Vorsitzender der Fachvereinigung Papierrecycling des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), Bonn/Berlin, beim 4. Internationalen Altpapiertag des bvse in Hannover. Denn auch die Betriebe, die keine eigene automatisierte Altpapier-Sortieranlage hätten, könnten in Kooperation mit anderen Unternehmen die Anforderungen der Duales System AG (DSD) angemessen erfüllen.

Für die mehr als 600 meist mittelständischen bvse-Mitglieder ist laut Grumbach die anstehende Neuausschreibung der DSD-Verträge eine „große Herausforderung“.

„Das ist für unsere Unternehmen alles andere als ein Pappenstil“, sagte er. Die Diskrepanz zwischen der haushaltsnahen Erfassung des oft stark vermischten Altpapiers auf der einen Seite und der Verpflichtung zur Lieferung von sortenreinem Altpapier machten sich für die Betriebe immer schmerzhafter fühlbar. Dies umso mehr, als der Altpapierentsorgungswirtschaft auch zugemutet werde, kostenintensiv solche Fehler auszumerzen, die zum Beispiel aus der Gestaltung des Sammelsystems des DSD herrührten.

„Nach eigenem Bekunden will die DSD AG auch künftig neue Technologien fördern, um sowohl die Öko- als auch die Kosteneffizienz der Verpackungsverwertung weiter zu steigern“, erläuterte Grumbach. Ein Mittel zur Kostensenkung könnte unter anderem im Einsatz neuer Sortier-Technologien bestehen. Dadurch könnten die Sortier-Personalkosten um bis zu 75 Prozent gesenkt werden.

Die Bedarfsfrage, ob er eine automatisierte Sortieranlage brauche, müsse jeder Entsorgungsbetrieb nach Abwägung aller Gesichtspunkte individuell einschätzen. Grumbach wies darauf hin, dass die kapitalintensive Anschaffung einer automatisierten Altpapiersortieranlage für viele kleine Altpapier-Entsorger nicht rentabel sei. Deshalb schlug er diesen Unternehmen vor, sich mit vergleichbaren Unternehmen zusammenzuschließen. „Das Zauberwort lautet: Kooperation; Kooperation mit Betrieben in gleicher Lage“, sagte er. Zu zweit oder zu dritt sei es möglich, eine automatisierte Altpapieranlage erfolgversprechend in das unternehmerische Handeln zu integrieren. Dann könne auch ein kleiner Altpapier-Entsorger bei der Neuausschreibung der DSD-Verträge zuversichtlich mithalten.

„Entscheidend für die geschäftliche Entwicklung des Altpapierentsorgers ist jedoch die Qualität des Produktes und damit die Erwartungshaltung der altpapierverarbeitenden Industrie“, betonte er. Diese benötige einen klar definierten Rohstoff in einer bestimmten Qualität und Reinheit. Neben der möglichst getrennten Erfassung lege die Industrie größten Wert auf die hochwertige Sortierung durch die Sekundärrohstoff- und Entsorgungsbranche. Dabei seien die Qualitätsanforderungen der Papierindustrie hoch und tendenziell zunehmend. Auch hier können automatisierte Abläufe gegenüber manuellen Verfahren Vorteile haben; dazu zählten ein gleichbleibendes Sortierergebnis sowie die Senkung von Fehlerquoten. Beides führe zu einer hohen Kundenakzeptanz und stärke damit die Position des Altpapierentsorgers im Wettbewerb.

Quelle und Kontaktadresse:
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (BVSE) Hohe Str. 73 53119 Bonn Telefon: 0228/988490 Telefax: 0228/9884999

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