Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

35. Tokyo Motor Show: VDA sieht Wachstumschancen auch für Zulieferer

(Tokio/Frankfurt) - "Der asiatisch-pazifische Raum ist für die deutsche Automobilindustrie trotz des schwierigen konjunkturellen Umfeldes weiterhin ein wachstumsstarker Markt", betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am 25. Oktober auf der 35. Tokyo Motor Show. Der automobile Außenhandel Deutschlands mit den asiatisch-pazifischen Ländern habe im Jahr 2000 kräftig zugelegt. Das Gesamtvolumen nahm gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf über 35 Milliarden DM zu. Dabei stieg die Ausfuhr mit Erzeugnissen der deutschen Automobilindustrie um 47 Prozent auf rund 25 Milliarden DM, während die Einfuhr um 5 Prozent auf gut 10 Milliarden DM zurückging.

„Damit wuchs der Asien-Pazifik-Handel deutlich schneller als der gesamte deutsche Automobil-Außenhandel, der eine Steigerungsrate von 9 Prozent aufwies", sagte Prof. Gottschalk in Tokio vor der Presse. Japan sei - nach den USA - mit einem Gesamtumsatz von über 16 Milliarden DM der größte außereuropäische Außenhandelspartner der deutschen Automobilindustrie. In den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres stieg der Handelsbilanzüberschuss der deutschen Automobilindustrie gegenüber Japan auf 935 Millionen DM. Die 35. Tokyo Motor Show zeige auch, dass sich Asien für die Automobilindustrie zum Hoffnungsträger entwickele. Allein in China werde die Pkw-Nachfrage im laufenden Jahr doppelt so hoch sein wie 1997. Eine weitere Verdoppelung in den nächsten fünf Jahren sei durchaus realistisch.

Auf der 35.Tokyo Motor Show, die am 27. Oktober ihre Tore für das Publikum öffnet und bis zum 7. November dauert, präsentieren sich die deutschen Automobilhersteller und Zulieferer selbstbewusst und zuversichtlich. Prof. Gottschalk: "Die deutsche Automobilindustrie wird ihre hohe Leistungsfähigkeit, ihre Innovationskraft und ihre technologische Führungsrolle, die sie bereits vor wenigen Wochen auf der IAA in Frankfurt unter Beweis gestellt hat, auch hier auf dieser wichtigsten Messe in Asien mit attraktiven und innovativen Produkten untermauern."

Der VDA-Präsident wies darauf hin, dass die zunehmende Komplexität der Fahrzeuge, die Differenzierung der Modellpalette sowie die Konzentration der Hersteller auf ihre Kernkompetenzen in den letzten Jahren zu einer tiefgreifenden Veränderung der Arbeitsteilung zwischen Automobilherstellern und Zulieferern geführt habe: "Die Fertigungstiefe der deutschen Automobilhersteller, die vor zehn Jahren noch bei 30 Prozent lag, hat sich in der Zwischenzeit auf etwa 20 Prozent verringert." Dadurch ergeben sich vor allem neue Chancen für die Zulieferer.

Im Rahmen der Globalisierung nutzen auch immer mehr mittelständisch strukturierte Unternehmen aus Deutschland die Marktchancen im asiatisch-pazifischen Raum und gehen Kooperationen und Joint-Ventures mit dortigen Unternehmen ein. Dafür biete die Tokyo Motor Show zahlreiche Beispiele, betonte Prof. Gottschalk, insbesondere auf dem Gemeinschaftsstand mit seinen 13 deutschen Zulieferunternehmen (Behr, Beru, Brose, CAA, Emitec, FER Fahrzeugelektrik, Filterwerk Mann + Hummel, GKN Automotive AG, Kolbenschmidt Pierburg AG, ThyssenKrupp Automotive, Webasto Thermosysteme, WET Automotive Systems, ZF Friedrichshafen AG).

Der Erfolg der deutschen Automobilindustrie und ihrer Zulieferunternehmen sei das Ergebnis harter Arbeit, kreativer Leistung und nachhaltiger Anstrengungen, unterstrich der VDA-Präsident. Die Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren den tiefgreifenden Prozess der Umstrukturierung offensiv angenommen: "Sie richten sich kompromisslos weltweit an ‚Best Practice' aus und steigern damit ihren unternehmerischen Erfolg." So habe die deutsche Automobilindustrie ihre Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen kontinuierlich gesteigert: "Mittlerweile kommen 32 Prozent aller in der deutschen Wirtschaft getätigten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung aus der deutschen Automobilindustrie, und damit auch maßgeblich aus der Zulieferindustrie", sagte der VDA-Präsident. Diese Investitionsanstrengungen tragen Früchte: 6 von 10 europäischen Patenten stammen von der deutschen Automobilindustrie und weltweit jedes dritte Patent.

Die deutschen Zulieferer beschäftigten im August 314.000 Arbeitnehmer; das waren rund 10.000 oder 3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten in den letzten 10 Jahren um gut 10 Prozent, zugleich hat sich in diesem Zeitraum der Umsatz in etwa verdoppelt. Mit anderen Worten: Die Zulieferer haben ihre Produktivität deutlich gesteigert.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070 Telefax: 069/97507261

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