Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

31-Stunden-Woche statt Stellenabbau bei Banken

(Berlin) - Gegen die geplante Streichung von ca. 15.000 inländischen Arbeitsplätzen bei den deutschen Großbanken will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Einführung einer 31-Stunden-Woche für die betroffenen Betriebsteile der Kreditinstitute ankämpfen.

"Wir schlagen in der jetzigen Situation ganz nachdrücklich die Anwendung der im Bankentarifvertrag vorhandenen Öffnungsklausel zur Vermeidung von Entlassungen und zur Sicherung der Beschäftigung vor", erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Hinrich Feddersen am 11. November in Berlin. Danach könne die wöchentliche Arbeitszeit bestimmter Arbeitnehmergruppen von gegenwärtig 39 Stunden durch freiwillige Betriebsvereinbarung auf bis zu 31 Stunden verkürzt werden. Als Ausgleich für verminderte Gehälter dürften keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden.

"Nachdem die Dresdner Bank bereits eine entsprechende Betriebsvereinbarung abgeschlossen hat, sollte dieses Instrument auch bei der Deutschen Bank, der Hypo-Vereinsbank und der Commerzbank genutzt werden", unterstrich Feddersen. Dabei könne allerdings keine Gehaltskürzung im prozentualen Umfang der möglichen Arbeitszeitverminderung von über 20 Prozent hingenommen werden. "Angesichts der überwiegend immer noch guten Gewinnlage der Banken müssen sie mindestens die Hälfte der Kosten dieser Arbeitszeitverkürzung übernehmen, eine sozialverträgliche Staffelung nach Gehaltshöhe sollte durchgesetzt werden", so der Gewerkschafter.

Feddersen warnte die Banken vor einer "hektischen und zugleich kurzsichtigen Personalpolitik". "Wer jetzt überstürzt Arbeitsplätze abbaut, dem werden qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen, wenn Bank- und Börsengeschäfte wieder anziehen", betonte das ver.di-Vorstandsmitglied. Die Banken seien nicht die Stahlindustrie der 90er Jahre: Während dort die Kapazitäten sänken, agierten die Banken in Wachstumsmärkten, in denen durch vermehrte private Altersvorsorge, zunehmende Erbschaften und mehr Existenzgründungen die Nachfrage tendenziell steige.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Johannes-Brahms-Platz 1 20355 Hamburg Telefon: 040/34915-0 Telefax: 040/34915-400

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