Pressemitteilung | Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.

270 Euro Lehrlingsvergütung sind in der Bauwirtschaft ausreichend / Fachgemeinschaft Bau schließt sich DIHK-Forderung für niedrigere Lehrlingslöhne an / Wenkel: „Handwerk und DGB gehen Hand in Hand“

(Berlin) – Im Streit um die zukünftige Höhe der Lehrlingslöhne hat sich die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg jetzt der Auffassung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages angeschlossen. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun hatte unlängst gefordert, die Lehrlingslöhne in Deutschland auf eine Basisvergütung von 270 Euro pro Monat zu kürzen.

„Die Bauwirtschaft steckt in der tiefsten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Gleichzeitig bekommen Maurerlehrlinge im Osten mit 679 Euro durchschnittlich und im Westen sogar mit 833 Euro die höchsten Azubi-Tariflöhne. Eine Absenkung auf 270 Euro würde unsere Unternehmen finanziell deutlich entlasten“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, Wolf Burkhard Wenkel. Zudem sei eine Absenkung der Lehrlingsgehälter auch ein Anreiz für die Betriebe, mehr jungen Menschen eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen, „weil die Unternehmen dann natürlich auch mehr Azubis einstellen würden“, so Wenkel.

Auf völliges Unverständnis stieß bei der Fachgemeinschaft Bau die Auffassung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die Höhe der Lehrlingslöhne müsse derzeit nicht geändert werden. Handwerkskammerpräsident Otto Kentzler hatte der „Berliner Zeitung“ gesagt, „eine Absenkung der Azubi-Vergütungen habe für seine Branche keine Priorität“. Wenkel darauf: „Diese Auffassung halte ich für nachgerade weltentrückt. Gerade im Handwerk werden die Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Und gerade im Handwerk stagniert es derzeit an allen Ecken und Enden. Handwerk und DGB gehen hier offenbar Hand in Hand.“

Deutliche Kritik übte Wenkel entsprechend auch an der Aussage einer Sprecherin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die geforderte Absenkung auf 270 Euro sei angeblich „schlicht und ergreifend realitätsfremd“. Wenkel: „Realitätsfremd ist, wer nicht begreift, wie es dem deutschen Baugewerbe wirklich geht und allen Ernstes darauf besteht, Maurer-Lehrlinge besser zu bezahlen als fast alle übrigen Berufsgruppen in dieser Republik.“

Selbst der Staat halte bei den Lehrlingen, die mit Gemeinschaftsaufgaben-Mitteln gefördert werden, eine Vergütung in Höhe von durchschnittlich 260 Euro für ausreichend.

Absurd sei dieser Vorwurf des DGB aber vor allem vor dem Hintergrund, dass in Deutschland nach wie vor noch hunderttausende von Jugendlichen eine Lehrstelle suchen. Der FG Bau-Hauptgeschäftsführer abschließend: „Der Markt regelt die Preise. Um diese Tatsache wird auch der Deutsche Gewerkschaftsbund langfristig nicht herumkommen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. Nassauische Str. 15, 10717 Berlin Telefon: 030/8600040, Telefax: 030/86000461

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