Pressemitteilung | k.A.

25. Deutscher Krankenhaustag im Rahmen der MEDICA eröffnet / GDK fordert Ende der Krankenhausversorgung nach Kassenlage

(Düsseldorf) - „Die medizinische Versorgung der Patienten im Krankenhaus darf sich nicht länger nach der Kassenlage richten“, das forderte der Kongresspräsident Professor Hermann Hoffman in seiner Eröffnungsrede auf dem 25. Deutschen Krankenhaustag vor den rund 300 Gästen aus Klinik und Gesundheitspolitik. Nach Jahren einer Politik der „gedeckelten Budgets“ und der mangelnden Refinanzierung der Personalkosten droht den Kliniken ein massiver Personalnotstand. Hoffmann warnte vor einer spürbaren Ausdünnung der stationären Versorgung: „Die regionale und soziale Chancengleichheit im Gesundheitswesen muss erhalten bleiben.“

Prof. Dr. Martin Pfaff (SPD) beleuchtete auf dem anschließende Podiumsgespräch die Reformvorstellungen der Bundesregierung. Er betonte, dass es bei dem solidarisch finanzierten Gesundheitswesen bleiben muss. Zudem plädierte Pfaff für eine Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Behandlungen. Ex-Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer forderte nachdrücklich: „Der Gesundheitsbedarf kann nicht länger nur an der Grundlohnsummenentwicklung festgemacht werden.“ Es gelte, die Finanzierungsbasis unabhängig von Lohnnebenkosten zu schaffen und das Versicherungssystem zu modernisieren. Der Bundestagabgeordnete, Dr. Dieter Thomae (FDP), kritisierte die von der Regierung festgelegte Nullrunde in den Krankenhäusern als Kahlschlag der Qualität mit unabsehbaren Folgen für Beschäftigte und Patienten.

Mit der Verleihung des europäischen „Golden Helix Award“ für Qualität im Krankenhaus fand die Eröffnungsveranstaltung einen krönenden Abschluss. Der Preis ging in diesem Jahr an das Geriatriezentrum Wienerwald aus Wien. Mit dem Projekt „Langzeitbetreuung von Patienten mit Apallischem Syndrom“ können erstmals Therapiemethoden integriert und begleitend Messkriterien wie klinischer Zustand, selbständige Nahrungsaufnahme oder Angehörigen- und Mitarbeiterzufriedenheit festgelegt werden. Das interdisziplinär zusammengesetzte Siegerteam aus Pflegekräften, Ärzten und Therapeutinnen nahm den Preis aus den Händen des Präsidenten des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands, Heinz Kölking, und des Jury-Vorsitzenden, Professor Dr. Hans-Konrad Selbmann, in Empfang.

Der 25. Deutsche Krankenhaustag hat am 21. November zum vierten Mal im Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf seine Pforten geöffnet. Er bietet noch bis zum 22. November Experten und Praktikern im Krankenhauswesen eine interdisziplinäre Plattform, Konzepte und Visionen für das deutsche Krankenhauswesen zu diskutieren. Dabei steht insbesondere der „Arbeitsmarkt Krankenhaus“ sowie die Umstellung der Krankenhausvergütung auf Fallpauschalen im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen. Die Veranstalterin, die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK) erwartet über 1500 Fachbesucher aus allen Bereichen des Gesundheitswesens.

Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK) hat die Aufgabe, den Deutschen Krankenhaustag auszurichten sowie Ausstellungen, Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen, zu fördern und zu unterstützten. Gesellschafter der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). Die Pflegeorganisationen sind durch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die Arbeit der GDK eingebunden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V., Gst. Düsseldorf Münsterstraße 169 40476 Düsseldorf Telefon: 0211/454730 Telefax: 0211/4547361

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