21. Jahrestag des Staatsvertrags zum Bau des Brenner-Basistunnels
(München) - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erinnert zum 21. Jahrestag des am 30. April 2004 unterzeichneten Staatsvertrags zum Bau des Brennerbasistunnels zwischen Österreich und Italien an die überragende Bedeutung des Projekts für einen klimagerechten und freien alpenquerenden Warenverkehr. „Der Brenner-Basistunnel trägt den Bedürfnissen der Bevölkerung, der Umwelt und der Wirtschaft gleichermaßen Rechnung. Umso wichtiger ist eine zeitnahe Inbetriebnahme. Dazu gehört auch die bayerische Zulaufstrecke, die sich schon jetzt als Nadelöhr entpuppt. Wir brauchen hier endlich eine klare zeitliche Perspektive für Planung und Bau. Es kann nicht sein, dass ein 55 km langer Tunnel quer unter den Alpen deutlich schneller fertig ist als ein mit 54 km Länge nahezu gleichlanger Abschnitt, der in Teilen oberirdisch verläuft. Das muss einfach schneller gehen. Wir erwarten vom neuen Bundestag, dass er jetzt umgehend die Trassenentscheidung trifft, und von der künftigen Bundesregierung echtes Engagement für eine zügige Realisierung“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der Brenner ist sowohl im Straßen- als auch im Schienenverkehr der am stärksten befahrene Übergang im Alpenraum. Mit 50 Millionen Tonnen Gütern pro Jahr entspricht dies rund 30 Prozent des gesamten Gütervolumens im Alpenbogen. „Auf dieser wichtigen Magistrale muss die EU jederzeit den freien Warenverkehr gewährleisten. Dazu gehört, dass verkehrsbeschränkende Maßnahmen auf ein Minimum begrenzt werden. Die Tiroler Einschränkungen wie Blockabfertigungen und Nachtfahrverbote sind definitiv keine Lösung“, findet Brossardt und ergänzt: „Auch am Aufbau einer ausreichenden Infrastruktur für alternative Antriebstechnologien - insbesondere für Lkw - muss mit Nachdruck gearbeitet werden.“
Laut vbw bedarf es einer besseren Koordination von Ausbaumaßnahmen und transparenteren Informationsmöglichkeiten, die die Logistikplanung erleichtern. „Ein Ansatzpunkt ist der Aufbau einer grenzüberschreitenden Informationsplattform, um frühzeitig Maßnahmen auf Straße und Schiene besser abzustimmen. Damit können künftig ausreichend Ausweichrouten zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten steuern wir auf einen Verkehrskollaps im alpenquerenden Verkehr zu. Ein weiteres Thema wären grenzüberschreitende Verkehrssimulationen. Wir zählen darauf, dass staatliche Stellen solche Vorhaben unterstützen, die sowohl den Interessen der Wirtschaft als auch denen des Umweltschutzes Rechnung tragen“, so Brossardt abschließend.
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