2017: Über eine Milliarde Kilowattstunden Ökostrom mit Grüner Strom-Label führen zu Investitionen in die Energiewende
(Bonn) - Zum sechsten Mal infolge wurde 2017 über eine Terawattstunde (TWh) Ökostrom nach Grüner Strom-Kriterien zertifiziert / Dies führt nachweislich zu Investitionen in die Energiewende / 2016 wurden rund 100 Projekte mit über 7 Millionen Euro teilfinanziert
Nach vorläufigen Angaben wurden in 2017 rund 1,16 Terawattstunden Ökostrom mit dem Gütesiegel Grüner Strom zertifiziert. Das entspricht dem Strombedarf von mehr als 360.000 Drei-Personen-Haushalten. Im Vergleich zu 2016 stieg die zertifizierte Ökostrommenge um gut sechs Prozent an. Für jede verbrauchte Kilowattstunde müssen Anbieter Grüner Strom-zertifizierter Ökostromprodukte einen festen Betrag innerhalb von zwei Jahren in Energiewende-Projekte investieren. So wurden 2016 rund 100 ausgewählte Projekte mit mehr als sieben Millionen Euro unterstützt. Dabei handelt es sich meist um eine Teilförderung. Die Gesamtinvestitionen in die Projekte belaufen sich auf über 45 Millionen Euro.
"Das Grüner Strom-Label garantiert nachweislich Investitionen in die Energiezukunft, wie naturverträgliche Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Mieterstromprojekte oder E-Mobilität", so Dietmar Oeliger, Vorsitzender des Grüner Strom Label e.V. "Durch die vielen realisierten Projekte können die Kundinnen und Kunden mit eigenen Augen sehen, dass sie sich für ein Ökostromprodukt entschieden haben, dass einen echten Nutzen für die Umwelt bringt. Wichtig ist uns dabei die Akteursvielfalt, damit jeder die Chance hat aktiv die Energiewende in seiner Region mitzugestalten."
Insgesamt zeigt sich für 2016, dass Grüner Strom-Fördergelder für viele unterschiedliche Projekte verwendet wurden. Ein Großteil floss in den Ausbau regenerativer Energieanlagen. Die Energieanbieter investierten jedoch auch zunehmend in neue Technologien und Zukunftsprojekte.
Exemplarisch hierfür steht das Mieterstrom-Projekt der Stadtwerke Heidelberg: Auf drei Mehrfamilienhäusern liefern Photovoltaik-Anlagen sauberen Solarstrom, der bei überschüssiger Produktion in Batterien gespeichert wird. Über eine App können die Mieter*innen ihren Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch verfolgen. Darüber hinaus werden die 21 Mietparteien motiviert, ihren Energieverbrauch an die Produktion des Solarstroms anzupassen. Dieser ist günstiger als der Ökostrom aus dem öffentlichen Netz. So profitieren alle Seiten von dem Projekt: Die Mieter sparen Geld und das öffentliche Stromnetz wird entlastet. Das Heidelberger Mieterstromprojekt erhielt 2017 den Deutschen Solarpreis. Bereits seit dem Jahr 2000 bieten die Stadtwerke Heidelberg Ökostromtarife an, die mit dem Ökostromlabel der Umweltverbände ausgezeichnet sind.
Durch das Grüner Strom-Zertifizierungsmodell konnten inzwischen über 1.300 Energiewendeprojekte mit über 55 Millionen Euro gefördert werden. Da es sich meist um eine Teilförderung von Projekten handelt, liegen die tatsächlich investierten Gelder etwa um das Vier- bis Fünffache höher.
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