Pressemitteilung | k.A.

2001 war ein extrem schwaches Windjahr

(Osnabrück) - Das Jahr 2001 wird als eines der bisher schwächsten Jahre seit Beginn der modernen Windenergie-Nutzung in Erinnerung bleiben. „An fast allen Standorten sind Mindererträge festzustellen“, so Jochen Keiler von der Betreiber-Datenbasis. Interessant sei dabei, dass es ein Süd-Nord-Gefälle gegeben hat: Die sonst so windstarken flachen Regionen im Norden und Osten Deutschlands mussten mit Einbußen von bis zu 30 Prozent die höchsten Abweichungen vom langjährigen Mittel hinnehmen. Im Süden der Republik und in den mittleren Lagen sei der Einbruch nicht ganz so stark gewesen, je nach Region seien aber auch dort Mindererträge bis 15 Prozent zu vermelden.

Dabei sei, ergänzt Dr. Daniela Jacob, Sprecherin des Windgutachter-Beirates im Bundesverband WindEnergie (BWE) e.V., nicht nur die Windstärke deutlich geringer ausgefallen, sondern auch die Windrichtungsverteilung sei untypisch gewesen. Das wiederum wirke sich ebenfalls auf die Erträge aus: Standorte und Aufstellungsgeometrien der Parks werden in der Regel an die langjährig häufigsten Windrichtungsverteilungen angepasst, um gegenseitige Abschattungseffekte der Windturbinen zu minimieren.

„Solch ein ungewöhnliches Zusammentreffen von ertragsmindernden Faktoren kann auch durch Sicherheitsabschläge bei der Projektplanung kaum kompensiert werden,“ erläutert Dirk Jesaitis als Vorsitzender des BWE-Planerbeirates die Situation. Es zeige aber, wie wichtig es für Anleger ist, bei der Auswahl von Windkraft-Beteiligungen auf eine ausreichende Liquiditätsreserve des Projektes zu achten, um schwierige Jahre überbrücken zu können. Trotzdem werde es in einigen wenigen Parks aktuell zu Liquiditätsengpässen kommen, deren Behebung mit den Kommanditisten und den finanzierenden Banken geklärt werden müsse, so Jesaitis weiter.

"Das schlechte Windjahr 2001 macht deutlich, dass es bei der Windenergie nicht um kurzfristige Profite gehen kann", betont BWE-Präsident Dr. Peter Ahmels. Langfristig sei die Geldanlage "Wind" jedoch nach wie vor empfehlenswert. Dabei sei eine Liquiditätsreserve ein wichtiger Punkt, wie die jüngsten Erfahrungen zeigten. Das sei jedoch nur ein Aspekt einer vernünftigen Planung: Auf lange Sicht muss auch ein angemessener Betrag für die Instandhaltung der Windturbinen einkalkuliert werden.

Der BWE hat eine Broschüre für Anleger herausgegeben, in der die wichtigsten Punkte erläutert sind, die bei der Geldanlage in Wind beachtet werden sollten. Das "Anlegerinfo" ist als Download im Internet unter www.wind-energie.de in der Rubrik "Informationen" unter "Grundlagen Windenergie" sowie im Osnabrücker BWE-Büro erhältlich.

Hintergrundinformationen
Der Wind und die Betreiber-Datenbasis
Die Windkraft-Produktion lag im Jahr 2001 erneut unter dem langjährigen Durchschnitt der in der Betreiber-Datenbasis gemeldeten Monatsproduktionen. Mit Ausnahme des Jahres 1998, mit Werten von knapp über 100 Prozent, konnten die Windkraft-Anlagen seit 1995 keine überdurchschnittlichen Jahreserträge mehr einfahren. Doch während die Produktion im Jahr 2000 nur knapp unter dem Durchschnitt lag, ist sie in 2001 deutlich eingebrochen. Nur im Jahr 1996 wurden ähnlich schlechte Ergebnisse erreicht. Weitere Infos unter www.btrdb.de

Zur Windkraft-Technik:
Eine moderne Windkraft-Anlage der Megawatt-Klasse hat eine Nennleistung von 1,5 Megawatt und einen Rotordurchmesser von 70 Metern. An einem durchschnittlichen Standort erzeugt solch ein Windrad im Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom – genug Energie für 1.000 Vier-Personen-Haushalte.

Zum Weltmarkt:
Weltweit war Ende 2001 eine Windkraft-Leistung von knapp 25.000 Megawatt installiert, davon rund 20.000 MW in Europa. Zu den führenden Ländern gehören nach Deutschland, wo Ende 2001 rund 8.750 MW installiert waren, die USA (3.500 MW), Spanien (3.350 MW) und Dänemark (2.400 MW). Insgesamt dürfte sich die weltweit installierte Windkraft-Leistung im Jahr 2001 um rund 6.000 MW erhöht haben. Neue Studien gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2010 eine Windkraft-Leistung von rund 60.000 MW in Europa installiert sein wird.

Zum Bundesverband WindEnergie (BWE):
Der BWE engagiert sich seit Jahren für eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien: Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie. Mit derzeit über 10.500 Mitgliedern ist der BWE der bundesweit größte Verband im Bereich regenerativer Energien.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) Herrenteichsstr. 1 49074 Osnabrück Telefon: 0541/350600 Telefax: 0541/3506030

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