Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

2. Tarifverhandlung in M+E Mitte / Verhandlungsführer Kulenkamp: „Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“

(Frankfurt am Main/Mainz) - „Die Welt hat sich verändert, die Finanzmarktkrise hat das Vertrauen in den Markt erschüttert und die Realwirtschaft mittlerweile erreicht. Solche ungewöhnlichen Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Deshalb haben wir in Abstimmung mit Gesamtmetall der IG Metall einen Metallgipfel vorgeschlagen. Damit wollen wir zügig zu einer Lösung kommen, gerade weil die Einschätzungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer über das Ausmaß des Abschwungs und die Auswirkungen der Finanzkrise auf unsere Industrie so weit auseinander liegen. Wir fordern die IG Metall auf, ihre Ablehnung noch einmal ernsthaft zu überdenken“, sagte Dr. Eduard Kulenkamp zur 2. Tarifverhandlung der Tarifgemeinschaft M+E Mitte heute (23. Oktober 2008) in Mainz.

Der Arbeitgebervorschlag, mit der IG Metall auf Bundesebene ohne vorheriges Angebot und möglichst ohne mediale Begleitung eine Lösung für die Tarifrunde 2009 zu entwickeln, könne die Tarifrunde beschleunigen. Er verhindere eine Eskalation des Klimas und könne allen Beteiligten bei der Bewältigung der kritischen wirtschaftlichen Situation helfen, so der Verhandlungsführer für die 430.000 Beschäftigten der Metall- und Elektro-Industrie von Hessen, Pfalz, Rheinland-Rheinhessen und Saarland.

Die unbegründbare 8-Prozent-Forderung der IG Metall wirke doch auf weite Teile der Bevölkerung täglich bizarrer. Der Politik gelinge gegenwärtig zügiges Krisenmanagement in der schwersten Bewährungsprobe der Weltwirtschaft seit der Krise in den 20er-Jahren. Tarifpolitisch könne doch jetzt niemand mehr ungerührt die übliche Tarifrundenmaschinerie anwerfen. Vielmehr sollten wir in einer gemeinsamen Anstrengung dafür sorgen, dass unsere Industrie auch in einer so schwierigen Lage zu Spitzenleistungen in der Lage ist. Arbeit in Deutschland müsse gesichert werden und die Arbeitnehmer müssten – wie in der Vergangenheit – mit einem fairen Plus am Erfolg beteiligt werden, aber ohne die Unternehmen zu überfordern. Es seien doch am Ende die Arbeitnehmer, die es ausbaden müssten, wenn ein zu hoher Tarifabschluss die Unternehmen wieder zu mehr Personalabbau zwinge. „Wer `Sicherheit bei den Einkommen in unsicheren Zeiten wolle´, müsse sich schon überlegen, wie er von seiner völlig überzogenen Maximalforderung herunterkomme“, so Kulenkamp.

Die 3. Tarifverhandlung für M+E Mitte findet am 6. November 2008 statt.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

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