1995 rund 50.000 Bauarbeiter, jetzt noch 11.500
(Berlin) - Im Berliner Baugewerbe arbeiteten im Oktober nur noch 11.470 Bauarbeiter. Damit waren im Oktober dieses Jahres mehr als 15 Prozent weniger Bauarbeiter in der Hauptstadt tätig als im Oktober vergangenen Jahres. Man muss sich das vorstellen: Jeder siebte Bauarbeiter steht innerhalb nur eines Jahres auf der Straße statt auf dem Gerüst, sagt der Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, Wolf Burkhard Wenkel.
In Gesamtzahlen bedeutet dies: Noch im Oktober 2003 arbeiteten in Berlin nach Angaben der Sozialkasse des Berliner Baugewerbes exakt 13.495 gewerbliche Arbeitnehmer. Im Oktober dieses Jahres waren es nur noch knapp 11.500. Betrachtet man zusätzlich die Zahlen aus Mitte der 90er Jahre, wird die katastrophale Wirtschaftsentwicklung in der Berliner Baubranche vollends sichtbar vor rund zehn Jahren waren in der Hauptstadt rund 50.000 Bauarbeiter beschäftigt.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung erteilt der Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau, in der rund 1.200 Mitgliedsbetriebe der mittelständischen Bauwirtschaft organisiert sind, sämtlichen Initiativen der Bundesregierung zu den Themen Ich-AGs, 1-Euro- oder Mini-Jobs eine klare Absage. Damit sollen Teile der Schwarzarbeit legalisiert werden. Faktisch wird jedoch der Existenzdruck auf die legalen Betriebe bis zur Pleite erhöht, so Wenkel.
Gehe die Entwicklung weiter, führe dies langfristig zu einem Verschwinden der mittelständischen Bauwirtschaft in und um Berlin führen. Trotz gegenteiliger Ansicht der Gewerkschaften und Spitzenverbände sei die Talsohle noch nicht durchschritten. Es gehe nur bergauf, wenn die Schwarzarbeit endlich wirksam bekämpft werde, so der Hauptgeschäftsführer abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
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