19. Internationaler Jahreskongress der Automobilindustrie in Zwickau / Internationalisierung und Innovation: Chancen für ostdeutsche Zulieferer und die Sicherung heimischer Standorte
(Zwickau/Berlin) - "Die deutsche mittelständisch geprägte Zulieferindustrie ist im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt, muss sich aber auf große Herausforderungen einstellen. Die bewährte Wertschöpfungskette befindet sich im Umbruch: die innovativen Produkte deutscher Zulieferer werden auch für ausländische Automobilhersteller immer attraktiver. Die ostdeutschen Zulieferer müssen in diesem Szenario die Internationalisierung vorantreiben", sagte Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 19. Internationalen Jahreskongress der Automobilindustrie in Zwickau. Zu der Veranstaltung luden erstmalig die IHK Chemnitz/Zwickau und das Netzwerk AMZ die Automobilhersteller, Zulieferer, Hersteller und Dienstleister ein. "Der Umsatz der deutschen Automobilzulieferer lag im Juli 2015 mit 44,8 Mrd. Euro knapp 3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dabei wuchsen die Exporterlöse um 5 Prozent auf 16,8 Mrd. Euro und der Inlandsumsatz um 2 Prozent auf 27,9 Mrd. Euro. Mit über 300.000 Mitarbeitern haben die Zulieferer zu neuer Stärke gefunden", so Bräunig.
Doch nur wer weltweit unterwegs sei und weltweit liefere, könne von den wachstumsstarken Märkten profitieren und auf Dauer erfolgreich sein. "Die globale Einkaufspolitik der Automobilhersteller verlangt, dass die Zulieferer weltweit lieferfähig sind - bei gleichbleibender Qualität und wettbewerbsfähigen Preisen. Deshalb legen auch kleine und mittelgroße Zulieferer inzwischen den Grundstein für eine erfolgreiche Wachstumsstrategie mit einem Engagement vor Ort. Viele kleinere Mittelständler ohne ausländische Fertigungskapazitäten stehen vor der Entscheidung, in die Wachstumsmärkte zu investieren. Sie müssen regelmäßig ihr Geschäftsmodell überprüfen, um Teil der internationalen, wettbewerbsintensiven Wertschöpfungskette bleiben zu können", betonte Bräunig.
Der Druck steige entlang der gesamten Wertschöpfungskette. "Zulieferer erbringen heute 75 Prozent der Wertschöpfung eines Automobils und mittlerweile auch schon 50 Prozent des Entwicklungsaufwandes. Mit technischen Innovationen können gerade die mittelständischen Zulieferer in Ostdeutschland die heimischen Standorte sichern und den guten Ruf des Automobil-Produktionsstandortes Deutschland stärken", betonte der VDA-Geschäftsführer.
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