175 Jahre Fotografie - Technische Meilensteine
(Frankfurt am Main) - Im Rahmen der Jubiläumsaktionen zu "175 Jahre Fotografie" hat der Photoindustrie-Verband auf seiner Homepage www.photoindustrie-verband.de in einer Bilddatenbank über 500 technische Meilensteine der Foto- und Imagingbranche mit textlichen Ausführungen in einer Timeline zusammengetragen, die sukzessive eine Erweiterung erfährt. "Auf diese Weise", so Christoph Thomas, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes, "möchten wir allen Interessierten die enorme Innovationskraft unserer Branche von den Anfängen bis heute vor Augen führen. Die Bilddatenbank kann bei dem Facettenreichtum unserer Branche jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben. Die zusammengestellten Informationen wurden von den jeweiligen Foto- und Imagingunternehmen zur Verfügung gestellt, bei denen dementsprechend auch die redaktionelle Verantwortung liegt".
Seit ihrer Erfindung - am 19. August 1839 wurde die Fotografie offiziell mit allen technischen Details in Paris öffentlich bekanntgemacht - ist die Fotografie bis heute von Innovationen mit unzähligen technischen Meilensteinen geprägt. Diese beschränken sich nicht nur auf das Aufnahmemedium, sondern den gesamten Foto- und Imagingworkflow von der Bildbearbeitung und Verwaltung bis hin zur Bildausgabe auf den vielfältigsten Medien.
Technische Neuerungen, die die sogenannte Zeit der modernen Fotografie um 1880 einläuten, sind Trockenplatten, Amateurkameras mit Rollfilm, Vergrößerungsgeräte und schnelle Verschlüsse. Alle Weiterentwicklungen hatten zum Ziel, die Fotografie massentauglich zu machen. Die Amateurfotografie ab Ende des 19. Jahrhunderts war gekennzeichnet durch die sogenannten Boxkameras. In den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts erlebte die Fotografie bis dahin ihren größten Höhenflug mit der Erfindung der Kleinbildfotografie und des Farbfilms und, im weiteren Verlauf, mit neuen Aufnahmegeräten von der Pocket- oder beispielsweise Disckamera bis hin zu APS-Kameras. Der Siegeszug der Digitalfotografie, der mit der Entwicklung des ersten CCD-Chips 1970 beginnt, revolutionierte die Fotografie und schaffte ganz neue Dimensionen.
Das erste Digitalbild wurde am 8.12.1975 mit der von dem 25-jähriger Kodak-Mitarbeiter Steve Sasson gebauten 4 kg schweren Kamera geschossen, hatte 100×100 Pixel und es dauerte 23 Sekunden, das Bild auf eine Kassette zu speichern. Ab Mitte der 1980-er Jahre erschienen die ersten kommerziell erhältlichen Digitalkameras, als Still Video Cameras bezeichnet. Durch die Vorstellung erster Profikameras ab 1991 gewann die Digitalfotografie zunehmend an Bedeutung. Mit den kompakten Systemkameras, die erstmals auf der photokina 2008 für Furore sorgten, wurde ein neues Aufnahmesystem geschaffen, das trotz Wechseloptik mit einer enormen Kompaktheit aufwartet. In den folgenden Jahren wurde die Bildauflösung der Digitalkameras kontinuierlich gesteigert, neue Features, wie die Integration der Videofunktion, hielten ebenso Einzug wie aktuell der kabellose Datentransfer. Die Mehrdeutigkeit der wörtlichen Übersetzung des englischen Wortes "Connectivity" als Anschluss- oder Verbindungsfähigkeit drückt aktuell gleichzeitig auch die technisch-wirtschaftliche Relevanz der Konnektivität für die Imagingwelt aus. Bilder, gleich welcher Art und aus welcher Quelle, ob Foto oder Video, gering- oder hochaufgelöst, lassen sich auf einer möglichst großen Zahl von Geräten anzeigen, bearbeiten und austauschen.
Durch Kamerahandys, die erstmalig 1999 für Schlagzeilen sorgten, und Smartphones, die 2007 erstmals die Aufmerksamkeit auf sich lenkten, wuchs nicht nur die Zahl der Aufnahmegeräte rasant, sondern wurde auch die Bildkommunikation durch die wachsende Bedeutung von sozialen Netzwerken, aber auch solchen Diensten wie WhatsApp in eine neue Dimension geführt. Aktuell stehen Datenbrillen im Fokus, die die Bildkommunikation ein weiteres Mal revolutionieren dürften.
Der Mensch ist umgeben von einer Welt der Bilder, im Privaten wie im öffentlichen Raum. Bilder sind das Kommunikationsmittel unserer Zeit - es sind ihre Kraft und ihre Macht, die jeden von uns begeistern und in den Bann ziehen. Sprachliche Barrieren kennen Fotografien nicht. Der Mensch, das Augenwesen, braucht Bilder, denn er denkt in diesen und nur mit ihnen lassen sich Erinnerungen dauerhaft konservieren.
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