Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro

15 Jahre Stromspar-Check für Menschen mit wenig Geld: Mit gezielter Beratung Energie und Kosten sparen

(Berlin) - Für Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa hat der Stromspar-Check viele Gewinner: „Der Stromspar-Check hilft einkommensarmen Haushalten, wirksam Energie und damit Geld zu sparen. Der Clou: Ehemals langzeitarbeitslose Menschen, die als Stromsparhelfer*innen ausgebildet wurden, finden Zugang zu Nachbarn und Kolleg*innen, die unter ihren Stromrechnungen ächzen. Sie beraten sie zuhause in ihren oft schlecht isolierten Wohnungen. Fernab jeder Oberlehrer-Attitüde geben sie konkrete Hinweise auf Energiefresser und sinnvolle Verhaltensänderungen. So gelingt sozial gerechter Klimaschutz.“

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke: „Der Stromspar-Check ist ein gutes Beispiel dafür, wie soziale und klimapolitische Ziele miteinander verbunden werden können. Menschen mit wenig Geld bekommen praktische und konkrete Unterstützung, um Energie und Geld zu sparen. Insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen spüren hohe Preise besonders. Durch die Beratung konnten in den vergangenen 15 Jahren bereits viele Haushalte Kosten einsparen und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mein Dank gilt dem außerordentlichen Engagement und der Sachkenntnis der Stromsparhelferinnen und -helfer.“

Michael Geißler, Vorstandsvorsitzender des eaD unterstreicht die nachhaltigen Effekte der Beratung: „Der Stromspar-Check verbessert die Energieeffizienz im Haushalt und spart Kosten, unterstützt die Klimaschutzziele der EU und entlastet die öffentliche Hand. Neben Strom und Wasser liegt der Beratungsfokus aktuell auf Wärme: Durch verbessertes Nutzungsverhalten können Haushalte ihren Energieverbrauch zusätzlich um bis zu 1.000 kWh Heizenergie pro Jahr reduzieren, das entspricht einer Einsparung von zehn Prozent.“

Der Stromspar-Check hat die Kompetenzen der Zivilgesellschaft und von Spezialisten erfolgreich gebündelt. Seit 2008 haben Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer bundesweit rund 450.000 Haushalte besucht und zum Strom- und Wasserverbrauch sowie zum Heizen und Lüften beraten. Dabei wurden kostenfreie Soforthilfen, unter anderem LEDs, Steckerleisten, Sparduschköpfe und Hygrothermometer, installiert, mit denen die CO2-Emmissionen um bisher 780.000 Tonnen reduziert wurden. Im Durchschnitt spart ein Stromspar-Check-Haushalt – vor allem Bezieher*innen von Bürgergeld, Wohngeld oder einer kleinen Rente – pro Jahr 300 Euro.

Beim Kongress im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium in Berlin haben die Teilnehmenden Strategien zur Bekämpfung der Energiearmut diskutiert: wie Stromspar-Check einkommensschwache Haushalte dabei unterstützen kann, ihre Energiekosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zu den Klimazielen Deutschlands zu leisten.

Insbesondere ging es darum, wie von Energiearmut bedrohte Verbraucher*innen von der europäischen Klimasozialpolitik und von energieeffizienten Innovationen profitieren können.

Bei dem Jubiläum wurde der Blick auch nach vorne gerichtet. Damit bei der Energiewende niemand zurückgelassen wird, muss der Stromspar-Check auch in Zukunft seinen wichtigen Beitrag leisten, um die Energiewende sozial gerecht zu gestalten. Das nächste Ziel ist es, dass Stromsparhelferinnen und -helfer alle vulnerablen Haushalte, die Energie sparen möchten, bundesweit vor Ort beraten können.

Hintergrund:
Der Stromspar-Check ist ein bundesweites Projekt, getragen vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD). Beide Partner verbinden darin seit 2008 ihre sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenzen. Ihre gebündelte Stärke hat angesichts von Energie- und Klimakrise an gesamtgesellschaftlicher Bedeutung gewonnen. Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium fördert das Projekt „Stromspar-Check – einfach Wärme, Wasser & Strom sparen“ zunächst bis 2026

Weitere Informationen: www.stromspar-check.de

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro, Mechthild Greten, Pressereferent(in), Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 2844476

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