15 Jahre Sicherheitswacht: Unkultur des Wegschauens größer denn je
(München) - Anlässlich des 15jährigen Jubiläums der Sicherheitswacht hat Hermann Benker, Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes der Deutschen Polizeigewerkschaft ( DPolG), dringend davor gewarnt, die Gewährleistung der Inneren Sicherheit zunehmend Ehrenamtlichen anzuvertrauen. Die angekündigte Verdoppelung ist kontraproduktiv. Vom eigentlichen Ziel ist man nach 15 Jahren weiter entfernt als je zuvor: Die "Unkultur des Wegschauens" hat nicht ab- sondern zugenommen.
"Die für die Sicherheitswacht verwendeten Gelder wären an vielen Stellen des Polizeihaushaltes besser angelegt gewesen", meint Benker. Der DPolG liegt es fern, das persönliche Engagement der Angehörigen der Sicherheitswacht in Misskredit zu bringen. Der "Kerngedanke", dass öffentliche Sicherheit und Ordnung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, kam in der Bevölkerung aber nicht an. Vielmehr werden für die subjektive Sicherheit "gekennzeichnete Hilfskräfte" aufgeboten, so dass der einzelne Bürger erst recht keinen Anlass mehr für Eigeninitiativen sieht.
Wie auch die jüngsten Vorfälle in Bayern zeigen, wird damit der Unkultur des Wegschauens eher Vorschub geleistet, als dieser entgegenzutreten. Die Ausbildung und Einsatzsteuerung der Sicherheitswacht verschlingen zudem enorme finanzielle und personelle Ressourcen der Polizei. Auch ist es deprimierend, wenn zwar aktuelle lokale Sicherheitsstörungen erkannt werden, aber nur Ehrenamtliche und keine Polizeistreifen dagegen aufgeboten werden können.
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