Pressemitteilung | Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat

15 Jahre nach Tschernobyl: Folgen immer noch spürbar

(Berlin) - Der bekannte Herzchirurg Prof. Christiaan Barnard warnt davor, die Hilfen nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 15 Jahren als abgeschlossen anzusehen. Die Bewältigung der gesundheitlichen Folgen werde noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Im Hinblick darauf, dass selbst dem Deutschen Rote Kreuz (DRK) als einem der größten Partner der internationalen Hilfe keine Spendengelder mehr zur Verfügung stehen, appelliert Prof. Barnard: ”Vergesst die Kinder nicht !”

Um seine Solidarität mit den betroffenen Menschen zu zeigen, reist der Mediziner, dem 1967 die erste Herztransplantation gelang, vom 24. – 26. April 2001 in die Region Tschernobyl. Er wird dort voraussichtlich u.a. das Knochenmarkzentrum der Klinik Nr. 9 in Minsk besuchen.

In der Nacht vom 25. auf den 26. April 1986 explodierte der Reaktor Nr. 4 in Tschernobyl. Radioaktivität trat aus und verseuchte in Weißrussland, der Ukraine und der Russischen Föderation einen Landstrich, der größer ist als Dänemark. Über sieben Millionen Menschen waren betroffen. Mehr als 400.000 Bewohner mussten umgesiedelt werden. Noch heute müssen 1,5 Millionen Kinder in der radioaktiv belasteten Zone leben.

Es war abzusehen, dass durch die Katastrophe in Tschernobyl die Zahl der bösartigen Bluterkrankungen (Leukämie) zunehmen würde. Das DRK hat deshalb seit 1986 die Bemühungen unterstützt, eine Behandlungsmöglichkeit für Leukämiepatienten zu schaffen. Mit mehr als 4,2 Millionen Mark beteiligte sich das DRK an der Ausstattung und dem Betrieb des Knochenmarktransplantationszentrums in der Klinik Nr. 9 in Minsk. Hiervon wurden medizinische Geräte, Arzneimittel, Chemikalien und Verbrauchsmaterialien beschafft.

Seit 1991 finanziert das DRK darüber hinaus fünf mobile Diagnostikzentren, die 20.000 Menschen mit Medikamenten, vorwiegend Schilddrüsenpräparaten, versorgen.

Dem Deutschen Roten Kreuz stehen keine Mittel mehr zur Verfügung. Zur Fortführung der laufenden Aktivitäten bittet das DRK um Spenden: Deutsches Rotes Kreuz
Konto 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
Blz. 370 205 00
Kennwort: ”Tschernobyl”

oder online unter: www.DRK.de

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) Friedrich-Ebert-Allee 71 53113 Bonn Telefon: 0228/5411 Telefax: 0228/541290

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