Pressemitteilung | k.A.

15 Jahre Handy - Vom „Knochen“ zum multimedialen Alleskönner / Auch 2007 steigende Absatzzahlen bei Mobiltelefonen / Mitte 1992 gingen die digitalen D-Netze an den Start und ermöglichten den Massenmarkt für mobile Kommunikation

(Berlin) - Das Handy feiert Geburtstag: Mitte 1992 gingen die beiden digitalen D-Netze D1, damals in Besitz der Deutschen Bundespost Telekom, heute Deutsche Telekom AG, und D2, damals in Besitz von Mannesmann Mobilfunk, heute Vodafone, an den Start. Sie legten die Basis für die mobile Massenkommunikation in Deutschland. Stand damals die reine Telefonie im Vordergrund des Interesses, so sind heute zahlreiche Zusatzdienste bis hin zum mobilen Fernsehen an der Tagesordnung.

Vorausgegangen waren den beiden D-Netzen das A- (bereits ab 1958), B- (Anfang der 70er Jahre) und das C-Netz (ab 1985). Alles analoge Netze, die alleine wegen der Kosten für Dienst und Geräte eher professionellen Anwendern vorbehalten waren. Der räumliche Umfang der Geräte taugte damals gerade so für die Installation im Auto. Nicht selten war der Kofferraum als Einbauort gefragt.

Das erste kommerzielle Mobiltelefon kam 1983 von Motorola auf den Markt. Aufgrund seiner Größe und Form wurde es liebevoll „Knochen“ genannt. Nicht nur die sperrige Form, auch die Betriebsdauer waren verbesserungswürdig: Eine Akkuladung reichte gerade einmal für eine Stunde. Den großen Durchbruch feierten die Handys, wie die mobilen Telefone bald in Deutschland genannt wurden, erst Anfang der 90er Jahre. 1992 einigten sich 26 europäische Telekommunikationsunternehmen auf den digitalen GSM-Standard (GSM = Global System for Mobile Communications), der die zweite Mobilfunkgeneration startete und auch heute noch verwendet wird.

Die vor 15 Jahren ganz neue Freiheit, praktisch überall und ohne Draht telefonieren zu können, überzeugte schnell. Zudem gab es immer neue ergänzende Funktionen. 1995 wurde der Short Message Service, besser bekannt unter SMS, eingeführt. Wohl niemand ahnte zu dieser Zeit, dass SMS, speziell bei Jugendlichen, fast noch beliebter werden sollte als das Telefonieren.

Die Industrie sorgte mit immer kleineren, leistungsfähigeren und vor allem auch immer perfekter gestylten Geräten für stetig steigende Nachfrage. Auch hat heute kaum ein Handy noch eine sichtbare Antenne, die anfänglich unumgänglich war.

Mit dem Multimedia Messaging Service wurde das Handy 2002 Multimedia fähig und kann seitdem auch Bilder übertragen. Mit UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) startete 2004 die dritte Mobilfunkgeneration. UMTS ermöglicht eine schnellere Datenübertragung über die entsprechenden Mobilfunknetze. Mit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen sorgte die Bundesregierung 2003 für großes Aufsehen.

Stand anfangs die reine Telefonie, also die Sprachübertragung, im Fokus, so sind es heute multimediale Anwendungen und Dienste, die die Handys attraktiv machen. Zudem sind immer mehr Funktionen in die Handys „gewandert“. Digitale Kameras, MP 3-Player, mobiler Internetzugang, Navigationsfunktionen und mobiles Fernsehen gehören aktuell bei vielen Geräten zur Standardaussattung. Alleine das Fotohandy hat einen Handyhersteller zur Nummer 1 bei den Kamera-Verkaufszahlen gemacht.

„Die Erfolgsgeschichte der Handys zeigt eindrucksvoll, wie mit attraktiven Geräten und zusätzlichen Anwendungsmöglichkeiten neue Märkte geschaffen werden“, erklärt Dr. Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikatonselektronik (gfu). „Für 2007 erwarten wir erneut eine Steigerung der verkauften Mobiltelefone in Deutschland auf 21,5 Millionen Stück für den privaten Gebrauch. Dies entspricht einer Steigerung von rund 3,5 Prozent“, prognostiziert Dr. Hecker. Heute sind in Deutschland über 80 Millionen Handys im Markt, also mehr Geräte als das Land Einwohner hat. Rund 80 Prozent der Nutzer können inzwischen mit ihrem Handy das Internet nutzen. Weltweit zählen die Marktforscher rund zwei Milliarden Handynutzer.

Der Erfolg hat seine Ursachen in Konsumenten freundlichen Preisen. Kosteten das erste Mobiltelefon 1983 noch stolze 4.000 US-Dollar und die C-Netz-Autotelefone mehr als 10.000 DM, so war der Einstieg in der Anfangszeit der D-Netze für ca. 2.500 DM schon deutlich günstiger zu haben. Die Geschäftsmodelle der Netzbetreiber, mit Subventionen für preisgünstige Geräte zu sorgen, trug maßgeblich zum Verkaufserfolg bei. Aktuell liegt der Durchschnittspreis der verkauften Handys in Deutschland ohne Subvention eines Netzbetreibers bei 178 Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
gfu / Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik e.V. Roland M. Stehle, Pressesprecher Stresemann Allee 19, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6302289, Telefax: (069) 6314036

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