Pressemitteilung | Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD)

13. Internationaler Kongress der Osteopathen in Hamburg / Osteopathische Kindersprechstunde: Kostenlose Behandlung für Familien mit geringem Einkommen

(Hamburg) - Große Unruhe, endloses Schreien, Schlafstörungen - der Zustand des sechs Monate alten Niklas hat seine Eltern sehr beschäftigt. Als auffiel, dass der Junge sich nicht nach rechts drehen konnte, besuchte die Familie die osteopathische Kindersprechstunde im Hamburger Stadtteil Hammerbrook. Hier behandeln Osteopathen ehrenamtlich Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Schwangere und Mütter direkt nach der Entbindung gegen eine Spende, sofern diese nur über ein geringes Einkommen verfügen.

Eine Gruppe gut ausgebildeter Osteopathen wechselt sich im zweiwöchigen Turnus ab, untersucht und therapiert sanft und nebenwirkungsfrei ausschließlich mit den Händen. Mit großem Erfolg: Weit über die Grenzen Hamburgs hinaus reisen die Patienten an, um in einstündigen Sitzungen gesundheitliche Fortschritte zu erreichen. Ziel der Osteopathie ist es, nicht nur Symptome zu behandeln sondern die Ursachen von Beschwerden aufzuspüren, Bewegungseinschränkungen in allen Funktionskreisläufen zu finden und zu beseitigen. Der Körper ist danach oft in der Lage, sich selbst zu regulieren und sein Gleichgewicht wieder zu finden. Bei Niklas stellte Osteopathin Friederike Fleischer starke Spannungen im Kopf, eine Asymmetrie und eine seinem Alter unangemessene Trägheit fest. "Ich versuche, die Spannungsmuster zu beseitigen", erklärt die Hamburgerin. Solange bis Niklas sich problemlos zu beiden Seiten drehen kann und spannungsfrei ist, darf er wieder kommen.

Bei langwierigen oder zu schnellen Geburten kann es zu kleinen strukturellen Störungen im Bindegewebe kommen, die unter Umständen die Körperphysiologie des Neugeborenen empfindlich beeinflussen. Dadurch sind Funktionsstörungen möglich, mit typischen Beschwerden wie Verdauungs- und Schlafproblemen, unruhigem Verhalten oder Erkrankungen der Atemwege. Die erst vier Wochen alte Felicia kam per Saugglocke zur Welt. "Ich wollte nur sichergehen, dass daraus keine Schäden entstanden sind", begründet Felicias Mutter den Besuch in der Kindersprechstunde. Aber auch bei Haltungsschäden wie beispielsweise Skoliosen oder Rückenschmerzen und bei Verhaltens- und Lernstörungen kann Osteopathie helfen. Dem achtjährigen Elias, der unter starken Konzentrationsstörungen litt, haben die Behandlungen gut getan. "Seit zwei Wochen ist es viel besser geworden", freut sich seine allein erziehende Mutter. Der fünfjährige Luka trägt wegen eines Kreuzbisses eine Zahnspange und erhält während der gesamten Zahntherapie osteopathische Behandlungen. "Es ist doch wie in der Physik: Wenn man an einer Stelle im Körper etwas verändert, muss auch an anderer Stelle etwas geschehen", sagt seine Mutter, die den ganzheitlichen Ansatz der Osteopathie bewundert.

Hunderte von Kindern sind seit Gründung der osteopathischen Kindersprechstunde 1997 bereits ins Fortbildungszentrum FHI an der Wandalenstraße 12 bis 14 gekommen, weiß Osteopathin Noori Mitha. Gemeinsam mit sechs Berufskollegen und -kolleginnen hatte sie die Sprechstunde damals gegründet, um auch Kindern aus Familien mit geringem Einkommen die Möglichkeit zu geben, sich osteopathisch behandeln zu lassen. Mittlerweile haben sich 24 erfahrene Therapeuten zu einem Verein zusammengeschlossen und freuen sich über Hospitanten, die später oft ebenfalls Vereinsmitglieder werden. Auch in Berlin und Ravensburg gibt es kostenlose osteopathische Kindersprechstunden.

Osteopathie bei Kindern ist auch ein Schwerpunktthema des 13. Internationalen Kongresses des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V., der vom 30. September bis 03. Oktober 2010 erstmals in Hamburg stattfinden wird. Im Universitätskrankenhaus Hamburg Eppendorf (UKE) werden rund 350 Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland erwartet.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD), Bundesgeschäftsstelle Pressestelle Untere Albrechtstr. 15, 65185 Wiesbaden Telefon: (0611) 9103661, Telefax: (0611) 9103662

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