Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

12,7 Prozent weniger Diebstähle

(Berlin) - Die Zahl der Autodiebstähle ist auch 2000 deutlich zurückgegangen. Insgesamt wurden nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) 42.560 versicherte Pkw gestohlen - 12,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Klaurate sank auf 1,4 gestohlene pro 1.000 versicherte Fahrzeuge.

Allerdings ist die durchschnittliche Entschädigungssumme der gestohlenen Fahrzeuge weiter angestiegen (+ 8,8 Prozent) und liegt jetzt bei 14.531 Mark. Gleichzeitig ist die "Klauhäufigkeit" von neuwertigen Fahrzeugen leicht angestiegen. Beides ein Warnsignal dafür, das Thema Autodiebstahl weiterhin ernst zu nehmen. Insgesamt ersetzte die Versicherungswirtschaft ihren Kunden über 618 Millionen Mark für gestohlene Pkw. Das sind nur noch 5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Am beliebtesten bei den Dieben waren wie im Vorjahr Autos der Marke VW mit 12.177 gestohlenen Fahrzeugen. Gemessen am versicherten Bestand liegen allerdings die Autos der Sachsenring Kraftfahrzeugwerke (Trabant) mit 3,3 als gestohlen gemeldeten pro 1000 kaskoversicherten Fahrzeugen vorn. Die Entschädigungssumme aller 19 als gestohlen gemeldeten Trabis macht allerdings nur 28.000 Mark aus. Für die 5.667 Fahrzeuge der Nummer 2: Audi, mussten die Kaskoversicherer dagegen 135 Millionen Mark berappen. Fast 22 Prozent der Gesamtentschädigungen für den Autodiebstahl 2000 bei nur 6 Prozent Anteil an den kaskoversicherten Pkw. Nur wenige Sorgen müssen sich Autofahrer machen, die Fahrzeuge der Marken Subaru oder Daihatsu besitzen. Hier liegt die Diebstahlrate bei 0,4 von 1.000. Nur eine Automarke wurde von den Langfingern öfters ignoriert: MCC mit 12 gestohlenen von gut 40.000 versicherten Smart (Klaurate 0,3).

Spitzenreiter in der "Klau-Hitliste" nach Modellen, war im Jahr 2000 der Toyota Landcruiser 4.2 D. Jedes 30. dieses Fahrzeugmodells wechselte unfreiwillig den Besitzer. Happig: Da die Landcruiser überwiegend neuwertig waren, mussten die Versicherungsunternehmen mit 75.234 Mark durchschnittlicher Entschädigungssumme extrem tief in die Tasche greifen. Beliebt weiterhin bei den Dieben: die Diesel-Modelle der alten E-Klasse von Mercedes. Verstärkt geklaut wurden im Jahr 2000 auch diverse Audi-Modelle - vor allem A6 und A8.

Relativ selten wurden Fahrzeuge bis zum Alter von vier Jahren gestohlen - der Wegfahrsperre sei Dank. 8 Jahre alte Autos waren dagegen am belieb-testen. Selbst Autos mit 14 Jahren auf dem Buckel wurden noch doppelt so oft geklaut wie nagelneue Modelle. Jedoch macht die leichte Zunahme der Klauhäufigkeit von Neuwagen den Versicherern Sorgen. Sie ist ein Signal dafür, dass der technischen Hochrüstung der Automafia Paroli geboten werden muss und auch in Zukunft neue Fahrzeugmodelle die bestmögliche Wegfahrsperrentechnik benötigen.

Der Rückgang der Autodiebstähle ist regional sehr unterschiedlich. Am deutlichsten ist er in Thüringen (- 24,1 Prozent), erstmals gelang es dem Freistaat damit unter den Bundesdurchschnitt zu sinken. Düster sieht es weiterhin in der Bundeshauptstadt aus. Der Rückgang ist hier mit - 5,2 Prozent weniger als halb so hoch wie im Bundesdurchschnitt (- 12,7 Prozent). In Berlin wurden im Jahr 2000 5,5 von 1.000 versicherten Autos gestohlen - die Klaurate ist damit 11mal so hoch wie in den Regierungsbezirken Schwaben, Mittelfranken und Tübingen, die bundesweit das geringste Risiko aufweisen.

Der Diebstahl aller anderen Fahrzeugtypen (Motorräder, Campingfahrzeuge, Taxen, Lkw) ging durchweg zurück - mit einer Ausnahmen: Fahrzeuge mit Versicherungskennzeichen, sprich Mofas, Mopeds und 50er-Roller. Hier stieg die Klaurate im vierten Jahr nacheinander und liegt jetzt bei 20,5. Sie ist damit fast 15mal so hoch wie bei Pkw.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Friedrichstr. 191-193a 10117 Berlin Telefon: 030/20205000 Telefax: 030/20206000

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