120. Deutscher Ärztetag: Versorgung optimieren, statt Strukturen dezimieren
(Berlin/Freiburg) - Der 120. Deutsche Ärztetag in Freiburg hat einen grundlegenden gesundheitspolitischen Strategiewechsel hin zu einer stärkeren Patientenorientierung gefordert. Der von der Politik ausgerufene "Wettbewerb im Gesundheitswesen" erweise sich zunehmend als verhängnisvoll. Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeberufe stünden unter einem ständigen finanziellen Leistungsdruck.
Es werde primär auf Kosten- und Mengenbegrenzung gesetzt. "Diese Politik hat uns in die weiche Rationierung und in schlechtere Versorgung zu höheren Kosten geführt", heißt es in einer Entschließung des Ärztetages. Stattdessen müsse auf eine Optimierung der Patientenversorgung hingearbeitet werden.
Voraussetzung sei, den Bedarf an medizinischer Versorgung regional aufgeschlüsselt zu untersuchen und regionale Versorgungsziele zu definieren. Notwendig sei zudem eine strukturierte Zusammenarbeit aller Akteure. "Nur in gemeinsamer Verantwortung können die Herausforderungen einer modernen und komplexen Patientenversorgung gemeistert werden. Ärztlicher Sachverstand ist dabei unabdingbar", so der Ärztetag.
Die 250 Delegierten des Deutschen Ärztetages beraten bis Freitag gesundheits-, berufs- und sozialpolitische Themen.
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Weitere Informationen zum 120. Deutschen Ärztetag: http://www.bundesaerztekammer.de/aerztetag/120-deutscher-aerztetag-2017/
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