12 Prozent weniger Rente für Künstler?
(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert die Bundesregierung auf, ihre Pläne zur Aberkennung von Ausbildungszeiten bei der Rentenberechnung zurückzunehmen.
Besonders Künstlerinnen und Künstler, die eine lange Ausbildungszeit haben, später im Berufsleben aber nur geringe Einkünfte erzielen und damit auch nur geringe Rentenansprüche erwerben, werden durch diese Maßnahme übermäßig hart getroffen. Das Durchschnittseinkommen der Bildenden Künstler, Schriftsteller, Musiker, Schauspieler und anderer Künstler beträgt zur Zeit 11.144 Euro im Jahr. Ein solch kleines Durchschnittseinkommen führt zu einer entsprechend geringen Rentenauszahlung.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Die Pläne der Bundesregierung, die Ausbildungszeiten bei den Rentenanwartschaften nicht mehr anzuerkennen, betreffen Künstler in besonderem Maße. Durch die ohnehin geringen Einkommen haben Künstler selbst nach vierzig Arbeitsjahren im Durchschnitt nur eine monatliche Rente von ca. 400,-- Euro zu erwarten. Sollte diese Rente wirklich um 50,-- Euro durch den Wegfall der Anerkennung der Ausbildungszeiten gekürzt werden, verlieren die Künstler mehr als 12 Prozent ihrer Rente. Diese Pläne der Bundesregierung müssen dringend der in der Koalitionsvereinbarung von Rot/Grün vereinbarten Kulturverträglichkeitsprüfung unterzogen werden."
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