Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

100 Tage Euro: Verbraucher rechnen noch in D-Mark

(Berlin) - Insgesamt ohne größere Probleme ist die Euro-Bargeldeinführung abgelaufen: So lautet das Ergebnis einer aktuellen Meinungsumfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). Auch wenn im
März noch 90 Prozent der befragten Verbraucher den Euro in D-Mark umgerechnet hatten, gaben zwei Drittel an, dass aus Ihrer Sicht die Euro-Bargeldeinführung problemlos abgelaufen sei. Zudem hatten 84 Prozent der Verbraucher den Eindruck, beim Einkauf mehr Geld auszugeben. Die Umfrage bestätigt die bisherige Einschätzung des vzbv - wonach der Bargeldumtausch grundsätzlich reibungslos verlaufen ist, zum anderen Preiserhöhungen stattgefunden haben - und deckt sich mit der Auswertung des EuroFons der Verbraucherzentralen.

Bundesweit wurden insgesamt 2.867 Verbraucher in den ersten beiden Märzwochen zu ihren Erfahrungen mit der Euro-Umstellung befragt. Lediglich vier Prozent gaben große Probleme bei der Euro-Bargeldeinführung an, gut ein Viertel vermeldete kleinere Probleme. Als häufigste Probleme wurden Preissteigerungen, falsche oder unzureichende Preisauszeichnungen oder konkrete Probleme beim Bargeldumtausch genannt. Diesbezüglich wurden vor allem Wartezeiten, Wechselgebühren und die Abwicklung über das Konto kritisiert. Ein weiteres Augenmerk legte der vzbv auf die Einhaltung der Vertragskontinuität. So hatte bereits im Dezember 2001 eine Bausparkasse durch die Aufrundung von Bausparsummen für Furore gesorgt. Lediglich etwa die Hälfte der befragten Verbraucher gab an, geprüft zu haben, ob alle Verträge centgenau umgestellt wurden oder ob sich die Vertragsbedingungen geändert haben. Immerhin gaben 53 Prozent der Befragten an, die Überprüfung der Verträge noch durchführen zu wollen.

Die aktuelle Verbraucherbefragung wurde vom vzbv gemeinsam mit den Verbraucherzentralen zum Abschluss eines vom Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) geförderten Projekts zur Euro-Einführung durchgeführt. Ein weiterer Bestandteil dieses Projekts war das EuroFon der Verbraucherzentralen. Die Anfragen und Beschwerden, die dort bis zum 22.03.2002 eingegangen waren, bestätigen die Ergebnisse der Meinungsumfrage. So betrafen die meisten der knapp 3.000 beim EuroFon eingegangenen Anrufe das Thema Preissteigerungen (28 Prozent). Ein weiterer großer Bereich waren die Fragen nach der Praxis des Bargeldtausches (12,85 Prozent), Entgelte beim Umtausch (4,89 Prozent), die Umrechnungsmodalitäten (5,78 Prozent) und die Frage nach der "Doppelwährungsphase" (5,95 Prozent).

Obwohl die offizielle Phase der Währungsumstellung nun vorbei ist und die DM der Vergangenheit angehört, empfiehlt der vzbv den Verbrauchern, ihre Verträge noch zu überprüfen und sich bei Unklarheiten oder Unstimmigkeiten an ihre Verbraucherzentrale zu wenden.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66 10969 Berlin Telefon: 030/258000 Telefax: 030/2580018

NEWS TEILEN: