Pressemitteilung | Fachverband Deutscher Heilpraktiker e.V.

10.000 Medikamente verschwinden bis 2003 vom Markt

(Bonn) - Der Präsident des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker, Peter A. Zizmann, protestiert gegen eine weitere Ausgrenzung naturheilkundlicher Mittel. Die vom Gesetzgeber geforderten umfangreichen Wirksamkeitsstudien und die beim Bundesinstitut für Arznei- und Medizinprodukte stark angestiegenen Gebühren für eine Zulassung bedeuten für zahlreiche kleine und mittlere Arzneimittelhersteller das Aus.

Viele Unternehmen rechnen mit Umsatzeinbußen und sind gezwungen ihr Angebot auszudünnen. Renner im Sortiment werden zugelassen, weniger häufig verabreichte Medikamente fallengelassen. Diese Unterteilung ist wirtschaftlich notwendig, aber medizinisch nicht vertretbar: Heilmittel für seltenere Krankheitsbilder drohen so für immer vom Markt zu verschwinden. Speziell für pflanzliche Fertigarzneimittel werden oft überzogene Anforderungen formuliert. Die analytische Vorgehensweise führt gegenwärtig zwar zur besseren Kenntnis der Einzelwirkstoffe einer Pflanze, vernachlässigt jedoch das Zusammen- und Wechselspiel der zahlreichen Inhaltsstoffe. Hier gilt es jetzt, Heilpflanzen, die seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden den Menschen Linderung ihrer Beschwerden bringen, nicht vom Markt zu verdrängen.

Aktuell ist bis zum 15. Juni 2001 in 5.200 Fällen auf eine Nachzulassung von Arzneimitteln verzichtet worden. Diese Medikamente können nur noch zwei Jahre lang "abverkauft" werden und sind dann nie mehr erhältlich. 4.300 Heilmittel, für die bis zum 1. Februar dieses Jahres keine Unterlagen eingereicht wurden, verschwanden bereits aus den Apotheken.

Fast 12.000 Mittel müssen von der Bundesbehörde noch einer fachlichen Überprüfung unterzogen werden. Vom 31. Juli 2001 bis zum Abschluss dieser Prüfung tragen diese Medikamente einen Aufkleber mit dem diskriminierenden Text: "Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen." Durch diesen Aufkleber wird bei Verbraucherinnen und Verbrauchern der Eindruck erweckt, die Medikamente seien ungeprüft. Dabei handelt es sich vielfach um Mittel, die seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden. Und lange Zeitreihen sind immer noch der beste Maßstab für die Unbedenklichkeit und Heilwirkung medizinischer Präparate.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Deutscher Heilpraktiker e.V. Maarweg 10 53123 Bonn Telefon: 0228/611049 Telefax: 0228/627359

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