Pressemitteilung | vem.die arbeitgeber e.V.

1. Tarifverhandlung in M+E Mitte / Verhandlungsführer Kulenkamp lehnt IG Metall-Forderung ab: „Es gibt keine Verschnaufpause im internationalen Strukturwandel.“

(Wiesbaden) - „Um Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern, sind überzogene Lohnforderungen der IG Metall der falsche Weg. Wir brauchen einen Lohnabschluss, der den gesteuerten Kosten senkenden Strukturwandel der deutschen M+E-Industrie nicht gefährdet. Denn unsere internationalen Wettbewerber lassen uns keine Verschnaufpause“, sagte Dr. Eduard Kulenkamp. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft M+E Mitte für die 410.000 Be­schäftigten der Metall- und Elektro-Industrie von Hessen, Pfalz, Rheinland-Rheinhessen und Saarland erläuterte die wirtschaftliche Lage, die im Zentrum der heutigen (14. März 2007) 1. Tarifverhandlung stand: Das Wachstum 2007 liege deutlich unter dem außerordentlichen Wert von 2006. Es werde vorrangig getragen vom Auslandsgeschäft. Die dritthöchsten Lohnkosten Deutschlands im Vergleich aller Industrieländer schlügen in der M+E-Industrie mit durchschnittlich 40 Prozent Anteil an den Gesamtkosten durch. Die M+E-Industrie habe Jahre der strukturpolitischen Konsolidierung hinter sich, um international wieder wettbewerbsfähig zu werden. Nun seien die M+E-Arbeitgeber erstmals wieder bereit, in den Standort zu investieren. Die IG Metall sei gut beraten, wenn sie diese Bereitschaft nicht leichtfertig verspiele. Die 2. Tarifverhandlung findet am 30. März 2007 statt.

Die IG Metall-Forderung von 6,5 Prozent sei weit überzogen, verbaue den Weg zu mehr Jobs und gefährde Investitionen in den Standort. „Wir wollen die Mitarbeiter an der derzeit guten wirtschaftlichen Lage beteiligen, ohne die Unternehmen dauerhaft zu belasten“, so Kulenkamp weiter. 2006 seien bundesweit 35.000 neue M+E-Arbeitsplätze geschaffen worden. Eine ähnliche Größenordnung wäre 2007 wieder möglich. „Dafür brauchen wir einen Abschluss deutlich unter dem Vorjahr, mit einen moderaten tabellenwirksamen Teil einerseits und einem ‚Konjunkturbonus’ andererseits“.

Die M+E-Arbeitnehmer in Deutschland seien mit einem Durchschnittseinkommen von 40.000 Euro die bestbezahlten der Welt mit der kürzesten tariflichen Arbeitszeit. Von Reallohnverlusten der letzten Jahre könne keine Rede sein. 2006 habe das Tarifentgelt in der M+E-Industrie um 3,1 Prozent über dem Vorjahr gelegen – und sei damit dreimal so hoch gewesen wie der Durchschnitt aller Tariferhöhungen. Der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte sei dagegen nur um 1,7 Prozent angestiegen. „Wir sind als Industrie weltweit vernetzt und in Deutschland zu Hause. Aber nur so lange, wie wir uns nicht auf die Binnensicht fixieren und auf dem Erreichten ausruhen“, so der Verhandlungsführer.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen e.V. Pressestelle Ferdinand-Sauerbruch-Str. 9, 56073 Koblenz Telefon: (0261) 404060, Telefax: (0261) 4040626

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