Pressemitteilung | Transparency International Deutschland e.V.

Zivilgesellschaft setzt Zeichen in Sachen Transparenz: Deutscher Frauenrat 1.000ster Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft

(Berlin) - Zivilgesellschaftliche Organisationen gehören heute zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Rund 2,3 Millionen Beschäftigte arbeiten in diesem Sektor mit 23 Millionen bürgerschaftlich Engagierten und Ausgaben von etwa 89 Milliarden Euro. Insbesondere im Zuge größerer Katastrophen sind auch die Spendenaufkommen hoch: Im Jahr der Flüchtlingskrise und des verheerenden Erdbebens in Nepal 2015 haben die deutschen circa sieben Milliarden Euro an verschiedene Hilfsorganisationen gespendet.

Einzelne Skandale erschüttern das Vertrauen in den Gesamtsektor. Dennoch gibt es bislang keine einheitlichen Veröffentlichungspflichten für gemeinnützige Organisationen. Hier setzt die Initiative Transparente Zivilgesellschaft an: Wer für das Gemeinwohl tätig wird, sollte der Gemeinschaft auch grundlegende Informationen zur Verfügung stellen.

"Vertrauen ist die Währung des gemeinnützigen Sektors. Transparenz ist ein Mittel, um Vertrauen von privaten Spendern und öffentlichen Geldgebern, Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Begünstigten zu stärken", so Jörg Mühlbach, Koordinator der ITZ bei Transparency Deutschland. Die Unterzeichner der ITZ verpflichten sich zur Veröffentlichung von zehn grundlegenden Punkten, dazu zählen unter anderem Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur.

Unzureichende gesetzliche Veröffentlichungspflichten

Gabriele C. Klug, Stellvertretende Vorsitzende von Transparency Deutschland, betont: "Diese Informationen gehen über die unzureichenden gesetzlichen Veröffentlichungspflichten für gemeinnützige Vereine und Stiftungen in Deutschland hinaus. Wer Macht und Einfluss hat, muss über seine Ziele, Mittel und Strukturen Auskunft geben - das gilt für Zivilgesellschaft genauso wie für Politik und Wirtschaft."

Davon ist auch der Deutsche Frauenrat überzeugt, der sich als 1.000ste gemeinnützige Organisation der Initiative angeschlossen hat. Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats: "Wir brauchen mehr Transparenz in der politischen Lobbyarbeit, um eine demokratische, am Gemeinwohl orientierte Interessenvertretung zu gewährleisten und das Vertrauen der Menschen in die Arbeit politischer Akteurinnen und Akteure zu stärken. Wir als Deutscher Frauenrat nehmen dieses Ziel sehr ernst."

Dr. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft und Mitglied im Trägerkreis der ITZ, unterstreicht: "Wer in einer offenen Gesellschaft für sich in Anspruch nimmt, für das allgemeine Wohl zu wirken, muss der Allgemeinheit auch sagen, woher die Mittel dafür stammen, wo sie hinfließen und wer darüber entscheidet." Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen und ebenfalls Mitglied im Trägerkreis der ITZ, ergänzt: "Gerade weil die zehn Punkte der ITZ sehr leicht zu erfüllen sind, kann damit die Basistransparenz im gemeinnützigen Sektor verbessert werden."

Zur Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ), https://www.transparente-zivilgesellschaft.de
Die Unterzeichner der ITZ verpflichten sich zur Veröffentlichung von zehn grundlegenden Punkten, dazu zählen unter anderem Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur.

Zum Deutschen Frauenrat, https://www.frauenrat.de
Der Deutsche Frauenrat, Dachverband von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen, ist die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung in Deutschland. Wir sind die Lobby der Frauen.

Zu Transparency Deutschland, https://www.transparency.de
Transparency International Deutschland e. V. arbeitet seit 25 Jahren deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.

Quelle und Kontaktadresse:
Transparency International - Deutschland e.V. Pressestelle Alte Schönhauser Str. 44, 10119 Berlin Telefon: (030) 549898-0, Fax: (030) 549898-22

(wl)

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